Einige der EU-Abgeordneten haben überraschend einen Alternativ-Vorschlag zum monatelang verhandelten überparteilichen Kompromiss im Umwelt-Ausschuss vorgelegt.
Nach erster Durchsicht des Textes sind wir erschüttert:
- Die Tätigkeiten von Erhaltungs-Organisationen wie ARCHE NOAH sollen in eine „museale“ Nische gedrängt werden. Eine Weitergabe von samenfestem traditionellem Saatgut z.B. an Landwirt:innen wäre demnach nicht mehr möglich.
- Auch die von uns geforderte Einhaltung der bäuerlichen Rechte würde fallen: Bäuer:innen dürften selbst gezogenes Saatgut nicht mehr verkaufen und etwa auch Obst-Edeleiser nicht einmal mehr kostenlos weitergeben.
- Die Sortenzulassung soll weiterhin mit einem hohem Bürokratie-Aufwand verbunden und damit auf Industrie-Sorten zugeschneidert bleiben. Und sie soll sogar noch um Greenwashing-Elemente ergänzt werden, mit denen ein angeblich hoher „Wert“ dieser industriellen Sorten behauptet wird. So soll von den negativen Auswirkungen der industriellen Landwirtschaft auf Böden, Grundwasser und Biodiversität abgelenkt werden.
Wir merken ganz eindeutig, das hinter diesem „Alternativen Vorschlag“ die Interessen der Agrochemie-Konzerne und ihre geschulten, versierten und allseits präsenten Lobbyisten stecken.