Politik - Aktuelles

Was haben Sortenraritäten mit Politik zu tun?

Sehr viel: Denn an Verhandlungstischen und in Parlamenten wird entschieden, was auf Acker, Beet und Markt passieren darf. Daher setzt sich die ARCHE NOAH aktiv für bessere Gesetze ein.

Katherine_Saatgutfestival_2024_Vortrag

Das ARCHE NOAH Politik-Team informiert

24. Februar 2024: Beim ARCHE NOAH Saatgutfestival wurden nicht nur Samenraritäten verkauft und getauscht. Die Leiterin des ARCHE NOAH Politik-Teams, Katherine Dolan, informiert interessierte Besucher:innen darüber, was mit dem neuen EU-Gesetz auf dem Spiel steht. Denn ob Veranstaltungen, wie das Saatgutfestival in der Zukunft auch stattfinden können, steht mit dem neuen Saatgutrecht auf dem Spiel.
Zu Gast waren auch die Filmemacherin  und der Filmemacher der Dokumentation “Seeds of Europe”, die ebenfalls am Festival zu sehen war. 
Mehr zum aktuellen Stand und auch zu unserer Arbeit gibt es im monatlich erscheinenden ARCHE NOAH Newsletter. Hier geht’s zur Anmeldung.

 
 
Protest_EU_Parlament_2024

Workshop für europäische Saatgutinitiativen

20./21. Februar 2024: Die Vielfalt hat viele Unterstützer:innen in Europa. Einige davon hat das ARCHE NOAH Team in Brüssel getroffen. Das Thema: Der aktuelle Stand des Gesetzgebungsprozesses zum neuen EU-Saatgutrecht. Die Teilnehmer:innen aus 12 europäischen Ländern tauschten sich zwei Tage lang darüber aus. Am letzten Tag stand ein gemeinsamer Protest vor dem EU-Parlament am Programm, den auch einige EU-Parlamentarier:innen besuchten. Mit dabei waren Saatguterhalter:innen, Forschende und Bäuer:innen. Nur dank der finanziellen Unterstützung der Software AG Stiftung kann ARCHE NOAH Workshops wie diese abhalten. Denn die meisten der politisch aktiven Saatgutinitiativen arbeiten ehrenamtlich.
Aus einem dieser Zusammentreffen ist im Vorjahr übrigens die Kampagne “Hoch die Gabeln - für die Vielfalt!” entstanden, die aktuell bereits in sechs Sprachen verfügbar ist und in ganz Europa fleißig unterzeichnet wird. 
Noch nicht unterschrieben? Hier gehts zur Petition.

 
 
Saatgutkuvert Post nach Bruessel

Saatgut-Post fürs EU-Parlament

19. Februar 2024: Protestpost inform von selbst befüllten Saatgutkuverts sollen in den nächsten paar Wochen die EU-Parlamentarier:innen erreichen. Einige Kuverts sind schon angekommen, viele weitere werden noch folgen. Fachlich informieren wir die Verantwortlichen seit vielen Monaten über die Notwendigkeiten für ein zukunftsfähiges Saatgutrecht. Oft treffen die Abgeordneten im EU-Parlament Entscheidungen über etwas, mit dem sie kaum in Berührung kommen. Das müssen wir ändern. Zeigen wir ihnen die schöne, wertvolle, lebendige, angreifbare Vielfalt!
Wertvolles Saatgut muss auf den Schreibtischen der Abgeordneten sichtbar und spürbar werden!

Mehr Infos zur Aktion und die Kuvert-Vorlagen zum Download hier.

 
 
Magdalena Prieler im EU-Parlament

ARCHE NOAH Expertin im EU-Parlament

27. November 2023: Die oberösterreichische Ökonomin Magdalena Prieler, ARCHE NOAH Expertin für Saatgut-Politik,  setzt sich in Brüssel für ein besseres EU-Saatgutrecht ein. Am 27.11. steht sie den Abgeordneten des Agrar- und des Umweltausschusses als eine von drei Expert:innen Rede und Antwort. Um die schwerwiegenden Folgen des Gesetzesvorschlags zu veranschaulichen, überreichen Vertreter:innen europäischer Saatgut-Initiativen den Abgeordneten vor dem Hearing lokale Bohnensorten: „Kaiser Friedrich“, „Bunte Speckbohne Ljubljana“ und viele andere, verbunden mit der Warnung: „Dieses Saatgut darf laut der vorgeschlagenen Verordnung nicht an Landwirt:innen abgegeben werden“.

Mehr Infos gibt es in der Pressesaussendung.

Das Video des Hearings zum Nachsehen.

Hier geht’s zur Petition „Hoch die Gabeln - für die Vielfalt!“

 
 

Europaweite Petition: „Hoch die Gabeln - für die Vielfalt!“

16. November 2023: Gemeinsam mit anderen Organisationen der europäischen Saatgutbewegung startet ARCHE NOAH die Internationale Petition „Raise our forks for diversity“. Die Forderung: Der Vorschlag für das neue EU-Saatgutrecht muss gründlich überarbeitet werden, Vielfalt muss oberste Priorität im EU-Saatgutrecht sein. „Die Reform ist eine wichtige Entscheidung für die Zukunft unserer Lebensmittel und der Landwirtschaft. Erheben wir unsere Gabeln für die Vielfalt auf unseren Feldern und Tellern und gegen Gesetze, die nur der Agrarindustrie dienen“, fordern die Organisationen: „Jede Stimme für die Vielfalt, jede Unterschrift zählt jetzt!“

Den Vorschlag der EU-Kommission gibt es hier zum Nachlesen.

Hier geht's zu den Forderungen und zur Unterschrift.
 

 
 
Torte 50 Jahre EPA

50 Jahre Europäisches Patentamt: Kein Grund zum Feiern!

5. Oktober 2023: Die Zahl der europäischen Patente auf Pflanzen und Tiere nimmt ständig zu. Über 4.000 Patente wurden bis zum Jahr 2021 auf Pflanzen erteilt. Der 50. Gründungstag des Europäischen Patentamtes ist somit kein Grund zu feiern, findet ARCHE NOAH. Das Europäische Patentamt (EPA) finanziert sich über die Erteilung von Patenten. Somit sind Patente für das Patentamt selbst ein gewinnbringendes Geschäft und eine Dienstleistung für die Industrie. 
Zum 50. Jahrestag der Gründung des EPA protestiert ARCHE NOAH in München als Teil des internationalen Bündnisses „No Patents on Seeds!“ gegen Patente auf Saatgut. Mit mehreren großen Skulpturen – Tomaten, Brokkoli, Braugerste und Mais wird der Protest gegen die Patentierung konventionell gezüchteter Sorten deutlich sicht- und laut hörbar gemacht.

Hier geht's zur Presseaussendung von ARCHE NOAH.

Der Protest in Bildern.

 
 
Patent auf Wassermelone

Patent auf Wassermelonen bleibt

12. September 2023: Europäisches Patentamt weist den Einspruch von Keine Patente auf Saatgut! zurück.
Das Europäische Patentamt (EPA) hat den Einspruch gegen das Patent der Firma BASF auf buschig wachsende Wassermelonen zurückgewiesen. Keine Patente auf Saatgut! hatte Einspruch eingelegt, weil das Patent nicht erfinderisch und die Patentierung von konventionell gezüchteten Pflanzensorten verboten ist. Der buschige Wuchs der Pflanzen entstand nämlich durch Zufall und wurde laut Patentschrift lediglich in einem Hausgarten entdeckt. Der Vorteil: Für den Anbau dieser Pflanzen wird weniger Fläche benötigt. Das EPA hatte das Patent 2021 erteilt, weil der Patentinhaber zusätzlich ein übliches Verfahren eingesetzt hatte, um die Anzahl der Kerne zu reduzieren. Demnach scheint es offensichtlich, dass weder das hier eingesetzte Verfahren noch die Entdeckung des buschigen Wuchses auf einer erfinderischen Leistung beruhen. 

„Die Entscheidung ist eine schwerwiegende Verletzung des Verbots der Patentierung von konventionell gezüchteten Pflanzensorten. Sie ist ein extremer Präzedenzfall für Patente auf Leben.“, sagt Christoph Then, Koordinator von Keine Patente auf Saatgut!. Gemäß dem europäischen Patentrecht sind Patente auf Pflanzensorten generell verboten. Patente können nur dann erteilt werden, wenn die erwünschten Merkmale per Gentechnik erzeugt wurden.

Mehr Infos dazu hat Keine Patente auf Saatgut!