Meldungen 2015

 
 

Melonen-Patent widerrufen!

20.01.2016: Das Europäische Patentamt in München hat heute das Patent auf eine indische Melone (EP1962578) aus technischen Gründen wiederrufen. Eine Koalition aus mehreren zivilgesellschaftlichen Organisationen hatte gegen das, von Monsanto angemeldete, Patent Einspruch erhoben. „Der Widerruf des Patents ist ein wichtiger Erfolg, aber das generelle Problem kann nicht durch Einsprüche am EPA gelöst werden. Die Politik muss dafür sorgen, dass Gesetze korrekt angewendet und Verbote nicht ausgehebelt werden." so Christoph Then von der Koalition No Patents on Seeds. Zur Pressemitteilung

 
 

Anhörung zu Melonen-Patent

19.01.2016: Bereits 2011 hatte Monsanto ein Patent auf eine Melone (EP1962578) angemeldet, welche über eine Resistenz gegen bestimmte Viren verfügt. Die Melone stammt ursprünglich aus Indien und wurde auf konventionellem Wege gezüchtet. Patente auf Pflanzen aus konventioneller Züchtung sind laut den europäischen Patentgesetzen eigentlich verboten. Einige NGOs haben deshalb gemeinsam gegen das Patent Einspruch erhoben. Unter den Unterstützern ist auch die indische Umweltaktivistin Vandana Shiva mit ihrer Organisation Navdanya, welche Monsanto Biopiraterie vorwirft. Morgen (20.01.) findet am Europäischen Patentamt in München eine Anhörung zum Melonen-Patent statt. Arche Noah lehnt die Erteilung von Patenten auf Pflanzen und Tiere aus konventioneller Züchtung strikt ab und setzt sich für einen Stopp dieser Patente ein!

 
 

Europäisches Parlament fordert Stopp der Patentierung von Saatgut

17.12.2015: Das Europäische Parlament in Straßburg hat heute mit großer Mehrheit eine Resolution gegen die Patentierung von Saatgut angenommen. „Dieses Votum ist ein sehr wichtiges politisches Signal, denn Pflanzen sind keine Erfindung“, begrüßt Iga Niznik, Politik-Sprecherin beim Verein ARCHE NOAH, die Resolution. Spätestens jetzt muss die EU-Kommission aufwachen und umgehend Schritte setzen, um die Patentierung von Pflanzen aus konventioneller Züchtung auf EU-Ebene zu stoppen. Auch die österreichische Bundesregierung muss das Votum zum Anlass nehmen, um gemeinsam mit anderen Staaten diesen Patenten einen Riegel vorzuschieben.“ zur Presseaussendung

 
 
(c) Arche Noah Schiltern

Patent auf „Schrumpeltomate“ vor endgültiger Erteilung

08.12.2015: Das Europäische Patentamt (EPA) beriet am 08.12. über die endgültige Erteilung des Patents auf eine konventionell gezüchtete Tomate mit reduziertem Wassergehalt. Die Eigenschaften der sogenannten „Schrumpeltomate“ (EP 1211926) sollen vor allem für die Herstellung von Ketchup nützlich sein. Das Patent wurde vom israelischen Landwirtschaftsministerium angemeldet und hatte bereits im März 2015 zusammen mit einem weiteren Patent auf einen Brokkoli (EP1069819) zu einer Grundsatzentscheidung der Großen Beschwerdekammer des EPA geführt. Nach dieser Entscheidung dürfen Früchte und Pflanzen aus konventioneller Züchtung weiterhin patentiert werden, obwohl Artikel 53b des Europäischen Patentübereinkommens (EPÜ), Patente auf Pflanzensorten sowie auf im Wesentlichen biologische Verfahren zur Züchtung, verbietet. Das Patent auf die „Schrumpeltomate“ soll nun scheinbar mit einem entsprechend veränderten Wortlaut erteilt werden. Die Politik muss jetzt schnell handeln, um das bestehende Verbot der Patentierbarkeit von konventionellen Pflanzen wieder in Kraft zu setzen! Zur Pressemitteilung

 
 

Jetzt Bewerben: Praktikum im Team Saatgutpolitik

16.01.2016: Im Zeitraum März 2016 bis Mai 2016 gibt es die Möglichkeit, ein Praktikum/ Arbeitstraining im Team Saatgutpolitik der ARCHE NOAH zu machen. Bewerbungsfrist ist der 7. Februar.

Hier gehts zur Ausschreibung

 
 
(c) No Patents on Life!

Bericht: Patente auf Pflanzen und Tiere

7.12.2015: No Patents on Seeds! hat eine aktualisierte Version ihres Berichts zu europäischen Patenten auf Pflanzen und Tiere veröffentlicht. Der Bericht gibt einen Überblick über die gesetzliche Situation in der Europäischen Union, und berichtet über Fallstudien zu den zunehmend vergebenen Patenten auf Pflanzen aus konventioneller Züchtung. Die AutorInnen verweisen in Bezug auf Patente auch auf die zunehmende Konzentration am Saatgutmarkt und rufen die Politik auf, jetzt zu handeln und die Patentierung von Pflanzen und Tieren zu stoppen. zum Bericht

 
 
(c) Arche Noah Schiltern Symposium

Symposium: Vielfalt ernährt die Welt.

10.11.2015: Spannende Vorträge und Diskussionen, ein unterhaltsames Rahmenprogramm und kulinarische Höhepunkte - das war das Fach-Symposium anlässlich 25 Jahre ARCHE NOAH am 10. November 2015 in der Wiener Urania. Sehen Sie selbst wie's war! Fotos, Videos und Pressemeldungen finden sie hier.

 
 
Mitja Kobal - System Change, not Climate Change

Oma, was hast du damals gegen den Klimawandel getan?

29.11.2015: Am 30. November 2015 startet der UN-Klimagipfel (COP21) in Paris, schon im Vorfeld begleitet von zahlreichen Aktionen der Zivilgesellschaft auf der ganzen Welt. Auch in Wien gingen am Sonntag den 29.11., einen Tag vor Start der Klimakonferenz in Paris, rund 3000 Menschen auf die Straße, um sich für Klimgerechtigkeit und einen sozial-ökologischen Wandel einzusetzen. Denn die Prognosen, ob der Gipfel ausreichende politische Weichenstellungen bringen wird, sind leider pessimistisch. Klima, Landwirtschaft, weltweite Ernährung, Verteilungsgerechtigkeit, Fluchtbewegungen – diese Themen hängen eng zusammen, und um die Klimakrise in den Griff zu bekommen und für Klimagerechtigkeit zu sorgen, müssen wir die Art und Weise, wie unsere Gesellschaften wirtschaften, leben und sich ernähren, grundsätzlich ändern. WIR ALLE. Die Kulturpflanzenvielfalt zu bewahren wird sich in Zukunft als äußerst wichtig herausstellen, um mit den Folgen des Klimawandels zurecht zu kommen. Um diese Folgen abzubremsen, sind wir heute gefragt, unseren Beitrag zu leisten: durch freudigen Verzicht auf Flugzeug und Auto, wo immer möglich. Durch weniger Fleisch und mehr regional produzierte Biolebensmittel in unseren Küchen. Durch energiesparendes Wohnen. Durch unser Aktivwerden als BürgerInnen. TUN WIR WAS. DANKE! Weiter zum Thema bei: Allianz für Klimagerechtigkeit und System Change not Climate Change

 
 
danish seed savers

Dänemark macht's vor: Freiheit für die Vielfalt

21.10.2015: In Dänemark hat die Saatgutinitiative Froesamlerne dank ihrer Kampagne (Foto) Verbesserungen der nationalen Saatgutgesetzgebung erwirkt. „Künftig können wir Seed Savers Saatgut von nicht registrierten Sorten auch verkaufen. Bisher war das illegal in Dänemark“, erzählt Inger Heyerdahl-Jensen von Froesamlerne. Die neue Regelung wird von allen Saatgutakteuren mitgetragen – auch von der dänischen Saatgutwirtschaft. „Dieser Schulterschluss war ausschlaggebend“, so Inger Heyerdahl-Jensen. „Im Fokus stehen Vertrauen und Potenziale, nicht Verbote. Wir danken dem Politik-Team der ARCHE NOAH für die Kooperation.“ Iga Niznik, politische Referentin der ARCHE NOAH: „Wir freuen uns sehr! Das dänische Saatgutverkehrsrecht ist in Sachen Biodiversität nun Vorbild für ganz Europa.“ Info-Flyer des dänischen Landwirtschaftsministeriums (auf Dänisch)

 
 
(c) Lens young Yeldani

Syrien-Hilfe Arabisch-Übersetzer gesucht

22.09.2015: In Syrien sind Städte wie Aleppo seit Jahren abgeriegelt. Um der Hungersnot zu entkommen, baut die städtische Bevölkerung Gemüse in ausgebombten Häusern oder auf Dächern an – das ARCHE NOAH Magazin berichtete. ARCHE NOAH wurde um Skripten zum Gemüseanbau angefragt, die wir gerne zu Verfügung stellen würden. Leider sind sie nur auf Deutsch verfügbar. Wir suchen daher nach Freiwilligen, die Skripten wie „Saatgutvermehrung für Einsteiger” oder „Jungpflanzen selber ziehen” fachgerecht ins Arabische übersetzen würden.

Kontakt:

Team Saatgutpolitik

 
 

EU-Agrarminister beraten zu Patenten

23.10.2015: In der gestrigen Sitzung der EU-Agrarminister wurde anlässlich der jüngst vergebenen Patente auf Pflanzen über diese umstrittenen Entscheidungen des Europäischen Patentamts (EPA) diskutiert. Dem Vernehmen nach äußerten sich die Mitgliedsstaaten kritisch über die Einschränkung der züchterischen Freiheit durch die Patentierungspraxis, allerdings sprach sich auch niemand explizit gegen Biopatente aus. Laut APA sicherte auch der anwesende EU-Kommissar Vytenis Andriukaitis seine Unterstützung zu und betonte, dass die EU-Kommission nötigenfalls auch rechtliche Schritte setzen werde. Agrarminister Rupprechter betonte diesbezüglich: "Es darf keine juristische Hintertür für die Patentierung von Pflanzen und Tieren offen bleiben." (apa) Mehr dazu

 
 
(c) Kim Aigner

Patent auf Verwendung von Paprika

22.10.2015: Laut der Initiative No Patents on Seeds wurde ein weiteres Patent EP 2 166 833 B1, diesmal auf einen Paprika aus konventioneller Züchtung, vergeben. Das Patent ging an den Agrarkonzern Syngenta und beansprucht sowohl die Pflanze, Anbau und Ernte, als auch das Saatgut. Das erteilte Patent umfasst auch die Verwendung von Paprika „als Frischprodukt, als frisch geschnittenes Produkt oder für die Verarbeitung wie zum Beispiel die Konservenindustrie“. Das Europäische Patentamt (EPA) gewährt zunehmend Patente auf Pflanzen und Saatgut aus konventioneller Züchtung, obwohl solche Patente laut europäischem Patentübereinkommen (EPÜ) eigentlich ausgenommen sind. Mehr dazu

 
 

Jetzt Bewerben: Praktikum im Team Saatgutpolitik

06.10.2015: Im Zeitraum Dezember 2015 bis Februar 2016 gibt es die Möglichkeit, ein Praktikum/ Arbeitstraining im Team Saatgutpolitik der ARCHE NOAH zu machen. Bewerbungsfrist ist der 6. November.

Hier gehts zur Ausschreibung

 
 
(c) Lens young Yeldani

Syrien-Hilfe Arabisch-Übersetzer gesucht

22.09.2015: In Syrien sind Städte wie Aleppo seit Jahren abgeriegelt. Um der Hungersnot zu entkommen, baut die städtische Bevölkerung Gemüse in ausgebombten Häusern oder auf Dächern an – das ARCHE NOAH Magazin berichtete. ARCHE NOAH wurde um Skripten zum Gemüseanbau angefragt, die wir gerne zu Verfügung stellen würden. Leider sind sie nur auf Deutsch verfügbar. Wir suchen daher nach Freiwilligen, die Skripten wie „Saatgutvermehrung für Einsteiger” oder „Jungpflanzen selber ziehen” fachgerecht ins Arabische übersetzen würden.

Kontakt:

Team Saatgutpolitik

 
 

Patente: Arche Noah trifft Minister Stöger

09.09.2015: Beim Europäischen Patentamt (EPA) werden immer mehr Patente auf Pflanzen aus klassischer Züchtung – also nicht gentechnisch veränderte Pflanzen – erteilt. Die Niederlande haben nun angekündigt, auf europäischer Ebene gegen diese Interpretation des europäischen Patentübereinkommens vorzugehen. Um das Übereinkommen zu verändern, braucht es aber alle Vertragsstaaten. Arche Noah hat sich deshalb letzte Woche mit dem verantwortlichen Minister Alois Stöger (bmvit) getroffen, um über die Position Österreichs zu sprechen. Die Patentierung von Pflanzen und Saatgut aus klassischer Züchtung muss gestoppt werden, sonst besteht die Gefahr, dass sich internationale Konzerne ein Monopol auf unsere Ernährung sichern.

Petition unterzeichnen

 
 
(c) Arche Naoh

Patent auf Tomate aus klassischer Züchtung

12.08.2015: Das Europäische Patentamt (EPA) erteilte im August ein Patent auf eine Tomate mit einem erhöhten Gehalt an gesunden Inhaltsstoffen (Flavonolen). Das Patent betrifft sowohl Pflanze, also auch Saatgut und Früchte und wurde an den Konzern Syngenta vergeben. Die spezielle Züchtung ist nicht gentechnisch verändert, sondern stammt aus klassischer Züchtung.

Laut europäischem Patentübereinkommen sind „Pflanzensorten oder Tierrassen sowie im Wesentlichen biologische Verfahren zur Züchtung von Pflanzen oder Tieren“ eigentlich von der Patentierbarkeit ausgeschlossen. Bereits im März 2015 hatte das EPA mit der endgültigen Bestätigung des Patents auf einen Brokkoli und eine Tomate aus konventioneller Züchtung eine Grundsatzentscheidung für eine neue Auslegung des Gesetzes geschaffen. Diese Interpretation des europäischen Patentübereinkommens, welche die Patentierung von Pflanzen aus klassischer Züchtung ermöglicht, öffnet Agrarkonzernen Tür und Tor zu weiteren Patenten auf unsere Lebensgrundlagen.

ARCHE NOAH findet das absurd. Sie auch?

Mehr dazu

 
 
common call

NGO-Aufruf: Saatgutreform muss weitergehen

15.07.2015: "Die Reform des EU-Saatgutverkehrsrechts muss weitergehen" - das fordern führende Organisationen aus den Bereichen Landwirtschaft, Umwelt und Entwicklungszusammenarbeit. Sie sind einig: Die EU braucht eine zukunftsweisende Reform. Eine der Hauptforderungen: Die Saatgutvielfalt muss raus aus der Nische und Mainstream werden. Das derzeitige EU-Saatgutverkehrsrecht sieht nicht-industrielles Saatgut in der Nische, was einen Rattenschwanz an Problemen nach sich zieht. Ihren Reformvorschlag - die EU-Saatgutverordnung - hat die EU-Kommission nach heftigen Protesten im Februar 2015 zurückgezogen hat. Derzeit ist derzeit nicht klar, ob die Reform weitergeht.

Lesen Sie den NGO-Aufruf.

 
 

Broschüre: Konzernmacht grenzenlos?

01.06.2015: Welternährung ist immer wieder Schwerpunkt der Gipfelagenden der G8 bzw. G7. Die vorliegende Publikation zeigt aus Sicht deutscher NGOs, was falsch läuft und was anders gemacht werden muss. Hauptkritikpunkt ist der starke Fokus auf die internationalen Agrarmultis als Akteure und die starke Orientierung an ihren Interessen. Wer den Hunger in der Welt erfolgreich bekämpfen will, kommt aber nicht an den lokalen Bauern und Bäuerinnen – und das sind in der Regel Familienbetriebe – und auch nicht an denjenigen, die Agrarprodukte verarbeiten und mit ihnen handeln, vorbei. Broschüre lesen.

 
 

Nürnberger Erklärung: Recht auf Nahrung Dank Vielfalt

17.05.2015: Mit der Unterzeichnung einer „Nürnberger Erklärung zum Schutz des Menschenrechts auf Nahrung durch die Bewahrung der biologischen Vielfalt“ haben die rund 200 Teilnehmenden des „Nürnberger Konvents“ am Wochenende vier zentrale Forderungen zur Hungerbekämpfung an die nationale und internationale Politik formuliert. Eingeladen hatten das Umweltreferat und Menschenrechtsbüro der Stadt Nürnberg gemeinsam mit Mission EineWelt, BUND Naturschutz, dem Nürnberger Menschenrechtszentrum in Bayern, Bluepingu und der Akademie des Caritas-Pirkheimer-Hauses. Hier geht's zur Erklärung.

 
 
(c) Umweltinstitut München

Petition gegen Patente auf Pflanzen und Tiere

29.05.2015: Die Zivilgesellschaft apelliert an die Regierungen der Mitgliedsstaaten der Europäischen Patentorganisation und der Europäischen Union: Keine Patente auf Pflanzen und Tiere! Hintergrund Am 25. März 2015 bekräftigte die Große Beschwerdekammer des Europäischen Patentamts (EPA) eine völlig inakzeptable Auslegung der Patentgesetze: Während Verfahren der konventionellen Züchtung nicht patentiert werden dürfen, sollen Pflanzen und Tiere, die aus einer derartigen Züchtung stammen, dennoch patentiert werden können. Die Unterzeichner fordern eine sofortige Änderung der Ausführungsordnung des Europäischen Patentübereinkommens. Hier geht's zur Petition.

 
 

Afrika unter Druck

04.05.2015: In weiten Teilen Afrikas werden zwischen 80 und 90 Prozent des Saatgutes „informell“, das heißt lokal von Landwirt_innen, produziert, getauscht und verkauft. Jetzt sollen Gesetze nach EU- und US-amerikanischem Vorbild der Agrarindustrie den Weg ebnen. Eine Kurz-Analyse.

 
 
Shkoder See

NGO-Aufruf: Die Artenvielfalt braucht Ihre Stimme!

15.05.2015: Führende Organisationen rufen alle ÖsterreicherInnen dazu auf, sich gegen die Aufweichung des Naturschutzrechts in den EU-Ländern zu engagieren. Hintergrund: Zwei weltweit wegweisende Regelungen für den Natur-und Artenschutz in der Europäischen Union sollen jetzt einen "Fitness-Check" durchlaufen - mit möglicherweise fatalen Folgen für bedrohte Arten und Lebensräume von EU-Bedeutung, auch in Österreich. "Wir befürchten, dass die Erfolge des Naturschutzes rückgängig gemacht werden und künftig Eingriffe in Schutzgebiete wieder leichter möglich sind", warnen NGO-VertreterInnenin ihrer Aussendung. Jetzt ist es wichtig, dass möglichst viele EuropäerInnen ihre Stimme für die Artenvielfalt und Naturschutz erheben: Hier geht's zur Konsultation.

 
 

Wer zahlt für das Saatgut?

20.04.2015: Die moderne landwirtschaftliche Pflanzenzüchtung ist zu einem Wirtschaftszweig wie jeder andere geworden. Dabei bleiben wichtige pflanzenzüchterische Aufgaben auf der Strecke, weil sie sich der betriebswirtschaftlichen Logik von Unternehmen entziehen. Wie lässt sich eine gemeinnützig organisierte, ökologische Pflanzenzüchtung finanzieren? Johannes Kotschi und Johannes Wirz gehen dieser Frage in ihrem jüngsten Mini-Papier nach. Eine Leseempfehlung.

 
 

EU-Saatgutrecht: Neuer Vorschlag wird kommen

23.03.2015: Die Reform des EU-Saatgutverkehrsrechts wird fortgeführt. Das sagte der zuständige EU-Kommissar Andriukaitis gestern im EU-Parlament. Erst am 25. Februar hatte die EU-Kommission die gescheiterte EU-Saatgutverordnung zurückgezogen. Es sei noch nicht klar, so Andriukaitis, ob man nur "einige Artikel" der gescheiterten EU-Saatgutverordnung abändern werde, oder ein "neues Konzept" erarbeiten. Er habe schon mit allen NGOs, die ein neues Konzept unterstützen, gesprochen. Nun werde er auch mit allen anderen InteressentInnen sprechen. Sollte ein neues Konzept für das EU-Saatgutverkehrsrecht ausgearbeitet werden, so rechnet Andriukaitis mit "mindestens 2,5 Jahren", bis ein neuer Vorschlag auf dem Tisch liegt. Hier kann man das Statement vom Kommissar ansehen (Zeit: 1:20:05).

 
 

TTIP - Globaler Aktionstag am 18.4

19.03.2015: Am 18. April findet der globale Aktionstag gegen die geplanten Handelsabkommen TTIP (Handelsabkommen zwischen Europa und den USA), CETA (Handesabkokmmen zwischen Europa und Kanada), TiSA (Abkommen über den Handel mit Dienstleistungen) statt. In Österreich finden Kundgebungen in Wien, Graz, Linz, Salzburg und Vöcklabruck statt. Weitere Infos auf der Website des österreichischen Bündnisses "TTIP Stoppen". Die InitiatorInnen des "TTIP-Stoppen-Netzwerkes" sind: GLOBAL 2000, Attac, Südwind, FIAN, ÖBV - Via Campesina Austria, Pro-Ge. Die Studie von Test Biotech "Freihandel – Einfallstor für die Agro-Gentechnik" analysiert die Gefahren.

 
 
(c) European Union, 2015

Historische Chance für die Vielfalt

07.03.2015: Ende Februar hat die EU-Kommission die EU-Saatgutverordnung zurückgezogen. Das eröffnet die Chance für eine Neuausrichtung des EU-Saatgutverkehrsrechts. Wagt die EU-Kommission diese Wende, wird sie in der Zivilgesellschaft tatkräftige Unterstützung finden. Es wir maßgeblich von Kommissionspräsident Juncker und Kommissar Andriukaitis (Foto) abhängen, ob die Reform wieder aufgenommen wird. Lesen Sie unsere Analyse.

 
 

Risiko bei Gentechnik wird neu geprüft

05.03.2015: Die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA will ihre Risikobewertung für den Anbau von gentechnisch verändertem Mais erneut überprüfen. Grund dafür ist die bisher umfassendste Studie über die Verbreitung von Maispollen in der Umwelt. Forscher aus Bremen und Bonn hatten Daten zur Ausbreitung von Maispollen über einen Zeitraum von zehn Jahren ausgewertet und ihre Ergebnisse 2014 veröffentlicht. Zur Presseaussendung von Test Biotech, Institut für unabhängige Folgenabschätzung in der Biotechnologie.

 
 
European Union  2013 – Source EP

EU-Kommission zieht EU-Saatgutverordnung zurück

05.03.2015: Ein Jahr nach der Zurückweisung durch das EU-Parlament zieht die EU-Kommission die EU-Saatgutverordnung endlich formell zurück. Das Ergebnis zeigt, dass zivilgesellschaftliches Engagement zu Vernunft bei PolitikerInnen und Behörden führen kann. Sollte die EU-Kommission einen neuen Vorschlag ausarbeiten, würde die ARCHE NOAH eine grundlegende Neuausrichtung des EU-Saat- und Pflanzgutverkehrsrechts tatkräftig unterstützen. Eine ausführliche Analyse lesen Sie in der kommenden Ausgabe des ARCHE NOAH Magazins. Zur Presseaussendung.

 
 

Angriffe auf Ernährungs- und Saatgutsouveränität in Afrika

19.02.2015: Die panafrikanische Plattform Allianz für Ernährungssouveränität in Afrika AFSA und GRAIN haben im Jänner 2015 den Report "Land and Seed Laws Under Attack. Who is Pushing Changes in Africa?" veröffentlicht. Landbesitz und Saatgut, natürliche Ressourcen und Landwirtschaft – was früher Gemeingut war, werde zunehmend von außen kontrolliert und dem Profitgedanken unterworfen. Der Report bietet einen Überblick über die zentralen Akteure: Regierungen, Unternehmen, Stiftungen und Entwicklungsagenturen. Kritisiert wird eine westlich dominierte internationale Saatgutpolitik, in der funktionierende Agrar- und Saatgutsysteme, nationale Gesetzgebungen und Bauernrechte übergangen werden. Hier geht's zum Report (in Englischer Sprache).

 
 

Jetzt Bewerben: Praktikum im Team Saatgutpolitik

10.02.2015: Im Zeitraum April bis Juni 2015 gibt es die Möglichkeit, ein Praktikum/ Arbeitstraining im Team Saatgutpolitik der ARCHE NOAH zu machen. Bewerbungsfrist ist der 28. Februar. Mehr Infos.

 
 

Wird EU-Saatgutverordnung zurückgezogen?

05.02.2015:Die EU-Kommission hat sich noch immer nicht offiziell festgelegt, wie es mit der EU-Saatgutverordnung weitergehen soll. Will Juncker den gescheiterten Entwurf überarbeitet nochmal vorlegen, oder zieht er ihn zurück und es kommt ein gänzlich neuer Entwurf? Nun gibt es erstmals Hinweise, dass die letztere Option eintreten könnte. Nachdem die EU-Abgeordnete Marijana Petir (EPP, Kroatien) bei der Kommission nach ihren Absichten gefragt hatte, antwortete diese knapp, dass man die Absicht kundgetan habe, die Verordnung zurückzuziehen. Zur Anfrage von Marijana Petir. Zur Antwort der Kommission.

 
 
© European Union 2014 - Source EP

ARCHE NOAH traf EU-Kommissar

14.01.2015: Während viele noch im Weihnachtsurlaub waren, hat das Politik-Team der ARCHE NOAH Anfang Jänner den neuen EU-Kommissar Vytenis Andriukaitis und sein Kabinett zu einem persönlichen Gespräch getroffen. Thema war natürlich die Zukunft der EU-Saatgutverordnung. Die ARCHE NOAH präsentierte ihre Vorschläge für die Zukunft der Reform und betonte, dass Sortenraritäten und selten Pflanzen nicht auf Nischen beschränkt werden dürfen. Der Kommissar zeigte sich ambitioniert - er wolle die Reform des Saatgutverkehrsrechts nach Möglichkeit rasch fortsetzen. Ob er die gescheiterte EU-Saatgutverordnung zurückzieht und durch einen neuen Entwurf ersetzt, oder den gescheiterten Entwurf nur überarbeitet, darauf hat er sich noch nicht festgelegt. Hier kann man nachsehen, mit wem sich Kommissar Andriukaitis heuer schon getroffen hat.

 
 

Afrika: EU exportiert schlechte Gesetze

10.01.2015: Gesetze wie die EU-Saatgutverordnung richten nicht nur in Europa großen Schaden an. Denn europäisches Recht wird oft in andere Kontinente exportiert - mit verheerenden Folgen. Ein Artikel von Aprodev, dem Dachverband der protestantischen Entwicklungsorganisationen, zeigt die zerstörerische Wirkung im Artikel "Saatgut und Ernährungssicherheit: Die Auswirkungen der EU-Saatgutgesetze auf die Ernährungssicherheit in Afrika" auf. Zum Artikel.