Bald ausgestorben

Auberginen

Ich bin dann mal weg …

… und zwar für immer!

75 % der landwirtschaftlichen Vielfalt sind seit Beginn des 20. Jh. verloren gegangen, lautet eine Schätzung der UNO.

Hier sehen Sie einige Beispiele für seltene Kulturpflanzen, die von der ARCHE NOAH erhalten werden – Botschafter der Sortenvielfalt, die zeigen sollen, wieviel wertvolle Eigenschaften, wieviel Geschmack, Kultur und Geschichte auf dem Spiel stehen.

P.S.: Die Reform des EU-Saatgutrechts könnte den freien Tausch von Saatgut, Knollen und Edelreisern verbieten. Das würde die seltenen und traditionellen Sorten weiter zurückdrängen.

 

Znaimer Gurke

Sie war ab 1867 eine „Weltmarke“: Gurkenfässer wurde von Südböhmen bis nach Amerika und Indien exportiert. Heute ist sie trotz ihres vielgerühmten Geschmacks seit vielen Jahrzehnten verschwunden. Hybridsorten dominieren den Gurkenmarkt (über 90 Prozent).

 

Blaue Erdäpfel

BäuerInnen der älteren Generation erinnern sich an „bunte“ Erdäpfelsalate mit blauen Kartoffeln darin. Wer kennt sie heute noch?

 

Kipfler-Bohnen

Ihre Hülsen sind gebogen wie eine Mondsichel. Sie gehörten zu den steirischen Hausgärten – und finden heute in den EU-Sortenlisten keinen Platz mehr.

 

Wiener Calvill

Er ist ein milder, süßer Gemüsepaprika. In den 40er Jahren noch als besonders empfehlenswert angeführt, ist er seit 1985 aus dem Handel verschwunden. Uns ist die Erhaltung von angepassten und freilandtauglichen Sorten ein großes Anliegen.

 

Alter roter Hausmais

Er war bis in die 50er Jahre eine gebräuchliche Haussorte für g’schmackige Polenta und zum Braten. Seine Erhaltung ist besonders wichtig, weil in Österreich und Europa fast alle samenfesten lokalen Maissorten durch Hybridsorten ersetzt wurden.

 

Wiener Haferbirne

Sie war an den Hängen des Wienerwaldes weit verbreitet und als Gewürzbirne am Wiener Markt beliebt. Heute verschwindet bei uns die Vielfalt der früher kultivierten angepassten Lokalsorten. Dafür werden Birnen aus Südafrika importiert.

 

Alte Ananasmarille

Die Frucht mit orangem, kürbis- bis melonenhaft gewürztem Fruchtfleisch wird kaum mehr angebaut. Der österreichische Marillenanbau ist durch neue Krankheiten insgesamt bedroht. Auch ein Grund, Lokalsorten zu erhalten: Unter ihnen könnten krankheitsresistente Formen sein.

 

Zuckerwurz

Dieses an unser Klima bestens angepasste Wurzelgemüse „bildete ehedem ein beliebtes, schmackhaftes Gericht, das in Frankreich auch auf den besten Tafeln nicht fehlte“ (Lamarck 1783).

 

Tomatensorten

Sie wachsen in allen Formen und Farben taugen für Salate und Saucen, zum Naschen, Füllen und sogar zum Einlagern... Man sieht: Rot und rund ist nur ein sehr kleiner Ausschnitt aus der vorhandenen Sortenvielfalt.

 

Steirischer Maschanzker

Dieser saftige, angenehm gewürzte Winterapfel hält bis Juni und wird von vielen vermisst. Er gedeiht vom Weinbauklima bis in raue Höhenlagen und entwickelt jeweils einen regional typischen Geschmack.

 

Tullnerfelder Kraut

Ehemals eine regionstypische Landsorte wird sie heute nur mehr auf 3 Höfen kultiviert.

 

Einkorn

Wahrlich ein „Urgetreide“: Es wurde bereits um 7.000 vor Christus angebaut! Heute ist es von den Feldern fast verschwunden. Schade: Das zierliche Einkorn ist sehr robust, schädlingsresistent, proteinreicher als Weizen und besitzt spezifische Aminosäuren, die die Konzentration fördern.

 

Rote Gartenmelde

Als feiner Spinat oder Salatbeigabe war sie schon im antiken Griechenland beliebt. Die Römer brachten sie zu uns.

 

Brünnerling

Eine der ältesten und verbreitetsten Sorten im österreichischen Streuobstbau. Ein typische säuerlicher Wirtschaftsapfel. Ein einziger Hochstammbaum kann 500 kgFrüchte liefern, das ergibt 250 l Saft!