Ein Anhäufeln der Erbsen dient dem besseren Wachstum und der Stabilität der Erbsen. Sobald der Stiel der Pflanze gut erkennbar ist, kann die Erde rund um die Erbsenpflänzchen gelockert werden. Wichtig ist es dabei, die feinen oberflächlichen Seitenwurzeln der Pflanze nicht zu verletzen. Mit den Händen kann dann die Erde um den Spross herum einige Zentimeter hoch angehäufelt und leicht angedrückt werden.
Durch das Anhäufeln bildet die Pflanze Seitenwurzeln, was ihr Stabilität gibt, sie kann zudem Wasser und Nährstoffe besser aufnehmen und rauem Wetter einfacher standhalten.
Übrigens: auch andere Kulturen wie Tomaten, Stangensellerie, Kohl, Rosen oder Bohnen schätzen das Anhäufeln!

Liebe*r ///FIRSTNAME/// ///LASTNAME///!
Die starken Erbsenpflänzchen haben sich schon vielerorts durch die Erde gewühlt, und strecken ihre Blätter der Frühlingssonne entgegen. Auch, wenn sich die Sonne im Moment rar macht, machen das Aprilwetter und die Kälte den Erbsen eher wenig aus. Erbsen vertragen leichte Fröste gut und sind unserem Klima ideal angepasst.
Heute warten auf Sie ein Tipp für den Anbau und die Pflege, Informationen zur Vorgeschichte des Projekts und zu den verschiedenen Erbsentypen sowie ein wärmendes Rezept aus Finnland, das Energie für kalte Frühlingstage gibt.
Mit gärtnerischen Grüßen,
Magdalena Aigner (Projektleitung „Züchte deine bunte Zuckererbse“)
Anbautipp
Erbsen anhäufeln: so wird es gemacht

Die Erbse
Markerbse, Palerbse, Zuckererbse - was sind die Unterschiede?

Die Erbse zählte gemeinsam mit Linsen, Emmer, Einkorn und Gerste zu den Grundnahrungsmitteln der ältesten AckerbäuerInnen Mitteleuropas. Über Jahrtausende hinweg haben sich in den verschiedenen Regionen diverse Erbsen-Gruppen entwickelt, in Asien waren dies zumeist Zuckererbsen und Sorten mit zarten Trieben. Diese wurden durch den Saatguthandel ab dem 19. Jahrhundert auch in Europa populär.
Erbse ist aber nicht gleich Erbse, hier gibt es eine große Sortenvielfalt: von den Erbsen mit runzligen Samen, den so genannten Markerbsen, bis hin zu runden, glattschalige Palerbsen hin zu unserer Zuckererbse, die mitsamt der Hülse gegessen wird.
Jenes Merkmal, das Zuckererbsen ausmacht, also das Fehlen der fasrigen Pergamentschicht, ist eigentlich die Kombination zweier Merkmale. Ist nur eines ausgeprägt, so ist die Reduktion der Fasern nur unvollständig und man spricht von Halbzuckererbsen. Sind beide Merkmale vorhanden, kann es sich entweder um Klassische Zuckererbsen oder um Zuckerbrecherbsen handeln.
Es gibt Erbsensorten, die gar keine Ranken bilden, als auch solche, die nur Ranken bilden. Letztere brauchen kein Rankgerüst, weil sie sich gegenseitig stützen. Eine Sorte mit ausgeprägten Ranken anstelle einiger Blätter haben wir auch in unseren Versuchslinien verwendet, die "Spring Blush Tendril" Erbse von Alan Kapuler. Der Name der Sorte ist besonders hübsch, sie verweist auf die rötlichen Sprenkel auf der ansonsten grünen Hülse, die den Anschein erweckt, also ob diese erröten würde.
Erbsenwissen
Vorgeschichte und Zeittafel zum Projekt

Jedes Züchtungsprojekt beginnt mit der Auswahl der Elternsorten und dem Durchführen von Kreuzungen. Während bei Selbstbestäubern wie Erbsen eigentlich nur Erbanlagen von der Mutterpflanze an den Samen weitergegeben werden, besitzen die Samen nach einer Kreuzung jeweils eine Hälfte mütterliche und eine Hälfte väterliche Gene. Durch diese genetische Rekombination entsteht neue Vielfalt.
2017 - Auf Elternseite wurden besonders bewährte violette und gelbe Sorten gewählt und gekreuzt. Gelbhülsige Zuckererbsen sind in ihrer Grundfarbe gelb und enthalten kein Anthocyan, das sind dunkelblaue, rote oder violette Pflanzenfarbstoffe, während violette Sorten eine grüne Grundfarbe haben und Anthocyan enthalten.
Durch die Rekombination entstehen die folgenden vier Hülsenfarben: gelb oder rot (bei einer gelben Grundfarbe) und grün oder violett (bei einer grünen Grundfarbe).
Violette Anthocyanpigmente können auf der gesamten Hülse oder Teilen davon auftreten und bei gelber Grundfarbe sogar für eine rötliche Optik sorgen.
2018 – Die erste Nachkommengeneration nach der Kreuzung (auch „F1“ genannt) hat jeweils die Hälfte der Gene vom Vater und die andere Hälfte von der Mutter mitbekommen und ist noch recht uniform in ihrem Aussehen.
2019 – Spannend wurde es ab der zweiten Nachkommengeneration (F2). In dieser Generation mischen sich die Gene bunt durch und es treten verschiedene Farbvarianten auf: violett, rötlich, gelb, grünlich oder gar gesprenkelt. Von den vielversprechendsten Pflanzen wurde Saatgut selektiert.
2020 – Diese Selektion haben wir im darauffolgenden Jahr wiederholt und die besten Einzelpflanzen zur Saatgutgewinnung ausgewählt, um daraus 19 Linien an expertimentierfreudige HausgärtnerInnen abzugeben.
2021 - Bei Ihnen im Garten sind nun Kreuzungen aus dritter und vierter Generation. Diese sind schon relativ einheitlich in ihrem Aussehen. Durch eine beständige Auswahl der besten Einzelpflanzen nach von Ihnen festgelegten Kriterien können Sie nun in den kommenden Jahren Ihre eigene Haus- und Hofsorten entwickeln.
Schaugarten Schiltern
Besuchen Sie uns im ARCHE NOAH Schaugarten!

Ab 8. Mai ist der Schilterner Schaugarten wieder für Sie geöffnet. Zusätzlich gibt es an drei Wochenenden, von 8. bis 24. Mai, die Möglichkeit, Jungpflanzen von Gemüse- und Obstraritäten einzukaufen. Neben einer bunten Auswahl an seltenen sowie altbewährten Pflanzerl und kostbararem Saatgut werden auch einige HandwerksausstellerInnen ihre Produkte anbieten.
Im Schaugarten wartet auf Sie auch ein speziell angelegtes Erbsenbeet, in dem auf zwei Längen die Erbsenkrezung sichtbar gemacht wird, und besondere Erbsensorten gezeigt werden.
Lieblingsrezept
Finnische Erbsensuppe

Zutaten:
● 500g getrocknete ganze grüne Erbsen
● 1 Zwiebel
● 3 Esslöffel Olivenöl
● 2,5l Wasser
● 2-3 Teelöffel Salz, etwas Pfeffer
● 2 Teelöffel getrockneter Majoran
Zum Servieren: Kräuter, Senf, Roggenbrot oder Knäckebrot
Weichen Sie die Erbsen über Nacht ein. Am nächsten Tag in ein Sieb geben und gut abspülen.
Die Zwiebel schälen und würfeln. In einem großen Topf das Olivenöl auf mittlerer Stufe erhitzen.
Die Zwiebel dazugeben und weich dünsten. Wasser, Salz, Majoran und Erbsen zugeben. Zum Kochen bringen und mindestens zwei Stunden köcheln lassen. Bei Bedarf mehr Flüssigkeit hinzufügen. Sollte die Suppe zu dünn aussehen eine Weile ohne Deckel kochen lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Nach Belieben mit Kräutern garnieren und mit Senf und Brot servieren.
Erbsensuppe ist in allen skandinavischen Ländern beliebt. In Finnland wird diese Suppe traditionell an Donnerstagen serviert - gefolgt von Palatschinken mit Schlagobers und Erdbeermarmelade als Nachspeise!
In den kommenden Newsletterten warten auf Sie weitere Tipps zur Anbau und Pflege, Hinweise zu Veranstaltungen und ein Foto-Wettbewerb!
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Mit Unterstützung von Bund, Land und Europäischer Union (LEADER)
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