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ARCHE NOAH - Newsletter 06/2013 - www.arche-noah.at
Arche Noah - Alte Sorten erhalten - Neue Vielfalt entwickeln :: NEWSLETTER

Guten Tag ///GRAD/// ///FIRSTNAME/// ///LASTNAME///!

Mit dem aktuellen Vorschlag zum EU-Saatgutrecht könnte folgendes Szenario Realität werden:

Franziska hat von einem Tauschmarkt in ihrem Grätzel erfahren. Sie ist neugierig und will sich Samen für ihren Balkon holen. Sie hat kein eigenes Saatgut, das sie tauschen könnte und bietet einer Dame 3 Euro für ihr Saatgut an. Doch da stellt sich heraus, dass das illegal wäre: Soll es gegen Geld weitergegeben werden, muss das Saatgut gewisse Kriterien erfüllen und ein bestimmtes Etikett tragen. „Das ist mir zu mühsam“, gesteht die alte Dame. Franziska schämt sich, die Samen gratis mitzunehmen und geht enttäuscht mit leeren Händen nachhause.

Hypotetisch betrachtet wäre das ein mögliches Fallbeispiel, sollte die vorgelegte Saatgutverordnung in Kraft treten. Dass jetzt der EU-Unterausschuss im Nationalrat Minister Berlakovich einen Verhandlungsauftrag pro Vielfalt mit auf den Weg gegeben hat, ist immerhin ein positives Signal, dass die Saatgutverordnung so nicht akzeptiert werden wird.

Wir halten Sie weiter auf dem Laufenden!
Mit vielfältigen Grüßen aus Schiltern,

das Team der ARCHE NOAH

Politisches Signal pro Vielfalt: Wir begrüßen Vier-Parteien-Antrag   » 
Gemeinsames Statement: Von mehr als 20 Organisationen   » 
Raritätensonntag: Mohn & Bienen  » 
Seminar Obstbaumschnitt: Sommerschnitt an Obstbäumen  » 
Seminarreihe für BäuerInnen: Gemüseraritäten und seltene Nutztierrassen  » 
Erhaltertreffen: Thema Erdäpfel im Waldviertel  » 
E-Award: Bauernparadeiserprojekt gewinnt Preis  » 
Bio-Gemüse-Ratgeber: Einfach anbauen. Vielfalt ernten  » 
Meine Pflanzenentdeckung: Katrin Ehlert und die Treibzichorien  » 
Deutschland: Termine und Bucherscheinung  » 
 

Klares Signal aus dem Nationalrat für die Rettung alter und seltener Sorten

GLOBAL 2000 und ARCHE NOAH begrüßen den Vier-Parteien-Antrag

Am 1. Juli 2013 wurde im Nationalrat im ständigen Unterausschuss in Angelegenheiten der EU einem Vier-Parteien-Antrag zugestimmt. Die Zustimmung zu dem Antrag hat sehr weitreichende Konsequenzen. Sie bindet den Minister, die Position bei den Verhandlungen in Brüssel zu vertreten. Darin sind unter anderem wesentliche Punkte enthalten wie die Forderung, die Verordnung nur auf das "Inverkehrbringen von Saat- und Pflanzgut zum Zwecke der kommerziellen Nutzung und oberhalb bestimmter Mengen" zu beschränken. Das ist auch eine der Forderungen von ARCHE NOAH und GLOBAL 2000. Die Forderungen der vier Parteien gehen zwar nicht so weit, wie wir es uns wünschen würden, wir sehen aber das klare Zeichen aus dem österreichischen Nationalrat, die Vielfalt an Obst-, Gemüse- und Getreidesorten zu erhalten.

Diesen Erfolg hätten wir ohne Sie nicht geschafft! Die starke Unterstützung der UnterzeichnerInnen unserer Petition hat die PolitikerInnen letztlich davon überzeugt, dass es dringenden Handlungsbedarf gibt. Die EU-Saatgutverordnung darf so nicht durchgehen. Jetzt ist auch ein klares Zeichen seitens der anderen Mitgliedsstaaten der EU gefordert. Das EU Saatgutverkehrsrecht bedarf einer grundlegenden Überarbeitung.

Hier die aktuelle Stellungnahme von ARCHE NOAH und GLOBAL 2000.
Die Pressemitteilung vom Parlemanent können Sie hier einlesen.

 

Der Jubelruf der Saatgutindustrie ist ein Warnsignal für Vielfalts-Saatgut!

Joint-Statement von mehr als 20 Organisationen aus über einem Dutzend EU-Ländern

Anfang Juni ereilte der Jubelruf der Saatgutindustrie (European Seed Association, ESA) die EU-Parlamentarier. Per E-Mail bejubelte die ESA den Entwurf zum EU-Saatgutverkehrsrecht. Das neue EU-Saatgutverkehrsrecht sei „modern, dynamisch, harmonisiert“ und sichere den Zugang zu den „besten Sorten“, so die VertreterInnen der Industrie. Wir, die VertrterInnen der Vielfalt, konnten das so nicht stehen lassen. Der Jubelruf der Saatgutindustrie ist ein Warnsignal für Vielfalts-Saatgut! Was steckt eigentlich hinter den griffigen Parolen der ESA? Eine Koalition von über 20 Organisationen für Saatgut-Vielfalt aus über einem Dutzend EU-Ländern hat dazu eine gemeinsame Erklärung abgegeben. ARCHE NOAH, der Verein zur Erhaltung und Verbreitung der Kulturpflanzenvielfalt, sowie die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 teilen diese Analyse.

Unsere Schlussfolgerung: Man braucht keine derart restriktive und bürokratische Gesetzgebung um qualitätsvolles und gesundes Saatgut zu erzeugen, auch die Saatgutindustrie nicht! Dass die ESA dieses Gesetzeswerk begrüßt, zeigt aber, wie wenig sicher sie sich des von ihr angebotenen Saatgutes ist. Sie hat Angst vor dem freien Wettbewerb mit bäuerlichem, ökologischem und Vielfalts-Saatgut. Die ESA fordert die restriktive und bürokratische Gesetzgebung, weil die Bürokratielasten nur von Saatgut-Konzernen mit einer erheblichen Größe und einem großen Absatzvolumen an Saatgut pro Sorte zu bewältigen sind! So fördert der Gesetzesvorschlag die ohnehin besorgniserregende Konzentration im Saatgutmarkt.

Die gemeinsame Erklärung können Sie hier einsehen.

 

Jetzt am Sonntag der 7. Juli: Raritätensonntag "Mohn und Bienen"

Picknick im Blütenmeer- Ein Sommertag mit Bienensummen und süßen Schmankerln.

In Sonderführungen informieren wir im ARCHE NOAH Schaugarten warum die Blütenvielfalt in unseren Hausgärten für das Überleben von Bienen und andere Insekten so wichtig ist. Mit dem vielfältigen Hintergrund beschäftigt sich auch der Imker Ron Richter, der im Schaugarten mehrere Bienenstöcke betreibt. Lassen Sie sich von ihm in die faszinierende Welt der Bienen einführen. Auch über das Thema Bienensterben erfahren Sie mehr!
Dazu wird es Köstlichkeiten aus Honig und Mohn von der ARCHE NOAH essBar sowie ARCHE NOAH Vielfaltshonig und Mohnprodukte aus dem Waldviertel geben.
Das FAMILIENprogramm beginnt um 14 Uhr mit einer Führung.

Alle Details können Sie hier nachlesen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

 

27. Juli: Sommerschnitt an Obstgehölzen

ARCHE NOAH Seminar im Schaugarten

In diesem Kurs wird eine Zusammenfassung der Grundlagen des naturnahen Obstbaumschnittes gegeben und auf Besonderheiten des Sommerschnittes bei Obstgehölzen in Therorie und Praxis eingegangen. Grundkenntnisse des Obstbaumschnittes oder vorherige Absolvierung eines Winterschnittkurses wird empfohlen. Weiter Infos hier…

 

Gemüseraritäten und seltene Nutztierrassen, Oberösterreich

Bildungstage für BäuerInnen und HausgärtnerInnen

Diese Seminarreihe ist 2011 aus einem Kooperationsprojekt von Bio Austria, LFI Oberösterreich, Arche Austria, Öngene und ARCHE NOAH entstanden und wird nun weiterhin vom LFI OÖ angeboten. In den Seminaren wird Bauern und Bäuerinnen sowie Hausgärtnern und Hausgärtnerinnen theoretisches und praktisches Wissen über Raritäten sowohl im pflanzlichen als auch im tierischen Bereich vermittelt.

10. Juli 2013, Ort: Biobetrieb Mayr-Lamm, Allhaming
VA-Nr. 8452M: Raritäten: Schwerpunkt Blattgemüse
Wissenswertes über besondere Eigenschaften von Blattgemüseraritäten sowie Tipps für Anbau, Ernte und Sortenerhaltung. Referent: DI Margit Mayr-Lamm, DI Wolfgang Palme. Details hier.

13. August 2013, Ort: Biobetrieb Stockenhuber, Engelhartszell
VA-Nr. 8453M: Raritäten: Schwerpunkt Fruchtgemüse (von Tomaten bis Melanzani)
Wissenswertes über besondere Eigenschaften von Fruchtgemüse sowie Tipps für Anbau, Ernte und Sortenerhaltung. Referenten: Peter Zipser, Walter Stockenhuber. Details hier.

 

Erhaltertreffen Erdäpfel

Am 6. Juli im Waldviertel bei Familie Weisgram

Das Erhaltertreffen zum Thema Erdäpfel bietet einen Einblick in die Erhaltungsarbeit der knapp 200 Sorten umfassenden Sammlung der ARCHE NOAH und den Bio Erwerbsanbau von Erdäpfelraritäten in Österreich. Es ist offen für alle interessierten Mitglieder! Wir werden etwas von der Geschichte der Erdäpfel im Waldviertel erfahren. Verschiedene spannende Sorten und die Möglichkeit sie mit einer Patenschaft zu erhalten werden vorgestellt. Weiters Feldbegehung mit Thema Pflanzengesundheit im Biolandbau und Erdäpfelspezialitäten zum Verkosten. Uhrzeit: Von 14 -18 Uhr; Ort: Loimanns 45, 3874 Litschau bei der Familie Weisgram, T: 0664-63 49 202. Weitere Informationen bei Mara Müller: T: 0680-50 59 516, mara.mueller@arche-noah.at

 

Projektteam der Bauernparadeiser gewinnt E-Award 2013!

Innovaties "Paradeiskuddel-MOODLE"

Das Projektteam der Bauernparadeiser-Arbeitsgruppe erhielt den Sonderpreis für Innovation für die Lernplattform "Paradeiskuddel-MOODLE". Das Lebensministerium, die Hochschule für Agrar und Umweltpädagogik und die Landwirtschaftskammer Österreich vergaben zum ersten Mal den E-Award für das agrarische Beratungs- und Bildungswesen in Österreich. Ziel ist es die innovativen Leistungen der BeraterInnen und LehrerInnen zu würdigen und der Öffentlichkeit vorzustellen. Insbesondere die Einzigartigkeit der Vernetzung der verschiedenen Projektpartner über die Internetplattform MOODLE beeindruckt die Jury.

ARCHE NOAH ist Teil der Arbeitsgruppe Bauernparadeiser. Das Projektteam besteht aus BIO AUSTRIA, Gemüsebäuerinnen und Bio-Gemüsebauern aus Niederösterreich, Oberösterreich, der Steiermark und dem Burgenland, Lehr und Forschungsinstitutionen wie der Universität für Bodenkultur Wien, Fachschule Langenlois, HBLFA Schönbrunn, LVZ Wies und der ARCHE NOAH.

Informationen zum Projekt Bauernparadeiser können Sie im ARCHE NOAH Magazin lesen.

 

Bio-Gemüse Ratgeber

"Einfach anbauen. Vielfalt ernten"

Ein handliches Buch von Andrea Heistinger und ARCHE NOAH ist erschienen. In diesem praktischen Ratgeber wird auf einen Blick vermittelt wie Sie zu Hause Ihr Gemüseparadies schaffen können.

- alle wichtigen Grundlagen fürs Bio-Gärtnern
- zahlreiche Tipps zu Anbau, Pflege und Ernte
- die besten Sorten für Ihren Garten
- Wissenswertes auch zum Gärtnern am Balkon und in Töpfen

Das Buch können Sie hier bestellen.

 

Meine Pflanzenentdeckung

Katrin Ehlert und das Bleichen von Treibzichorien

Kaum ist die Sommersonnenwende um, naht schon die Zeit um für den Winter vorzusorgen... Meine Pflanzenentdeckung war im letzten Winter der Chicorée (Cichorium intybus var. foliosum). Nicht, dass ich ihn nicht kannte- seit vielen Jahren ist er mein liebstes Wintergemüse- aber jetzt habe ich auch den eigenen Anbau und das Treiben der weißen Zichorien entdeckt! Und es ist ganz einfach: Jetzt ist die Jahreszeit in der die Jungpflanzen gesetzt werden sollten. In wärmeren Gebieten kann auch noch angesät werden. Zum Treiben eignen sich auch andere Zichorienarten wie Zuckerhut oder Radiccio.

Die Pflanzen entwickeln sich dann bis zum Herbst zu großen Blattrossetten. Im November gräbt man dann die gesamte Pflanze samt Wurzel aus. Die Blätter haben einen hohen Anteil an Bitterstoffen, können aber verzehrt werden. Doch Vorsicht beim Abschneiden: das Herz darf nicht verletzt werden. Die Wurzeln sollten einem Kältereiz ausgesetzt werden, bevor man sie im Keller einlagert. Und dann kann es auch schon losgehen: Wurzeln einheitlich auf 20 cm kürzen und in einen Kübel mit Erde einsetzen. Diesen dann mit einem weiteren Kübel bedecken und an einen warmen Ort stellen und etwas feucht halten.

Freuen Sie sich auf eine Überraschung nach 2-3 Wochen! Ich hatte während des Winters stets 1-2 Kübel im Wohnzimmer an der Heizung stehen- und verschwand regelmäßig zum "Ernten" hinter dem Sofa und konnte stolz wunderschöne, zum Teil 25 cm große gebleichte Chicorée- Salate in die Küche tragen! Im Winter herrlich frisch aufs Brot oder gedünstet mit Butter...

(Katrin Ehlert, Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsorganisation/ ARCHE NOAH)

Anleitung: Genauere Anleitung und Sortenempfehlungen finden Sie im Buch Handbuch Biogemüse oder in der April-Ausgabe des Magazins.

Bezug: Zu erhalten sind Chicorée Jungpflanzen sowie Saatgut im Shop in Schiltern, über das Sortenhandbuch oder direkt bei Reinsaat.

 

KONTAKT & IMPRESSUM:

Verein ARCHE NOAH Gesellschaft für die Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt & ihre Entwicklung A-3553 Schiltern, Obere Straße 40 T: +43(0)2734/8626 E: info@arche-noah.at W: www.arche-noah.at ZVR 907994719