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ARCHE NOAH - Newsletter 10/2013 - www.arche-noah.at
Arche Noah - Alte Sorten erhalten - Neue Vielfalt entwickeln :: NEWSLETTER

Guten Tag ///GRAD/// ///FIRSTNAME/// ///LASTNAME///!

Es ist schön, Ihnen heute auch positive Nachrichten zur Saatgutpolitik schicken zu können: Wie den (vorläufigen) Erfolg gegen die Patentierung konventioneller Pflanzenzüchtungen. Ermutigend ist auch der Einsatz vieler Prominenter für eine bessere Saatgutverordnung. Die Verleihung des Welternährungspreises an Monsanto hingegen empört uns. Es gibt noch viel zu tun für die Rettung der Kulturpflanzenvielfalt. Wir bleiben dran! Danke für Ihre Unterstützung.

Mit vielfältigen Grüßen

Ihr Arche Noah Team

Elevate-Festival in Graz: Zwei Veranstaltungen zum Thema Saatgut  » 
Meldungen zu Saatgutpolitik: Patente und mehr  » 
Obstvielfalt: Obstsortentaufe in Schiltern  » 
Erhaltertreffen: Zwei Termine  » 
Drehen für die Vielfalt: Video zur Saatgutverordnung   » 
Stellenausschreibung: Arbeitstraining im Team Saatgutpolitik   » 
Meine Pflanzenentdeckung: Maria Hagmann von der ARCHE NOAH und die Baumpaprika   » 
Veranstaltungshinweis: Symposium in Deutschland  » 
 

Elevate Festival in Graz

Veranstaltungen zum Thema Saatgut am 26.10. und 27.10.

Elevate ist ein interdisziplinäres Festival mit starkem Fokus auf gesellschafts- und kulturpolitischen Fragestellungen und internationaler Beteiligung, das einmal jährlich in Graz stattfindet. Durch die einzigartige Verbindung von kritisch-politischem Diskurs mit avancierter elektronischer Musik, Literatur und Kunst, bietet das Elevate Festival Gelegenheit zum Kennenlernen von neuen und innovativen Inhalten.

Zwei Veranstaltungen drehen sich um das Thema Saatgut:
Samstag 26.10. / Forum Stadtpark, Stadtpark 1 12:00-14:00 Freies Saatgut für Alle!
Leckere Vielfalt statt geschmacklose Monopole Podiumsgespräch mit Iga Niznik (ARCHE NOAH / AT), Gregor Kaiser (Sozialwissenschaftler und Biologe / DE) und Ulli Klein (KLEINeFARM / AT). Details hier.

Sonntag 27.10. / Forum Stadtpark, Stadtpark 1 10:00-12:00 Open Source für Saatgut?
Vorstellung und Diskussion des Diskussionspapiers von Johannes Kotschi und Gregor Kaiser. Details hier.

Infos unter: 2013.elevate.at

 

Meldungen zu Saatgutpolitik

Das Europäische Patentamt hat die Eintragung von konventionell gezüchteten Pflanzen und Tieren als „geistiges Eigentum“ vorerst gestoppt
Das Amt (EPA) in München will zunächst abwarten, wie seine Große Beschwerdekammer über zwei strittige Patente auf Tomaten und Brokkoli entscheidet, wie bereits im September mitgeteilt wurde. Zivilgesellschaftliche Organisationen, die sich seit Jahren gegen solche Patente engagieren, sehen darin einen großen Erfolg. Sie bekräftigten heute bei einer Protestaktion vor dem EPA ihre Forderungen nach dem endgültigen Aus für die Patentierung von Lebewesen. (Quelle: Informationsdienst gentechnik). Mehr Infos dazu von „No Patents on Seeds“. Unterstützen auch Sie den aktuellen Einspruch gegen das „Patent auf geköpften Brokkoli“ von Monsanto hier...

UN-Experten fordern regionale Landwirtschaft statt Monokulturen
Die grundlegende Transformation der Landwirtschaft gehört zu den größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Das ist die Kernaussage des „Trade and Environment Review 2013“, das die Welthandels- und Entwicklungskonferenz der Vereinten Nationen (UNCTAD) kürzlich veröffentlichte. Eine Abkehr von der industriellen Agrarproduktion mit ihren Monokulturen und der hohen Abhängigkeit von Kunstdünger und Pestiziden sei vonnöten – hin zu „einem Mosaik nachhaltiger Produktionssysteme, die die Produktivität von Kleinbauern verbessern und ländliche Entwicklung fördern“, sowie einer regionaler geprägten Lebensmittelerzeugung. Dieser Bericht entspricht den Visionen von ARCHE NOAH und wir sehen konkreteren Schritten in diese Richtung gespannt entgegen. Weitere Informationen finden Sie hier.

Monsanto erhält Welternährungspreis
Dem Vizechef des umstrittenen Gentechnik-Konzerns Monsanto, Robert Fraley, wurde am 18.10. der Welternährungspreis verliehen. Der Preis gilt als die wichtigste Auszeichnung für die Verbesserung der weltweiten Lebensmittelproduktion und -versorgung. Weitere Preisträger sind die Gründerin des Saatgut- und Pestizidproduzenten Syngenta und ein Biotechnologe aus Belgien. ARCHE NOAH sieht die Tatsache, dass der Welternährungspreis erstmals an führende Entwickler der Gentechnik verliehen wird, sehr kritisch, da viele Berichte und Studien belegen, dass Gentechnik nicht zur Lösung von Hunger und Armut beiträgt. Viele ehemalige Preisträger und Umweltorganisationen äußern ihren Unmut über die Entscheidung der Stiftung des World Food Price. Kritische Meldungen finden Sie unter folgenden Links:

 

Gefährdete Vielfalt

Obstsortentaufe in Schiltern

Obstsortentaufe in Schiltern
Am 6. Oktober fand bei den ObstFESTtagen der ARCHE NOAH in Schiltern die seit Jahrzehnten erste Obsttaufe statt. Hintergrund ist, dass immer noch viele Obstsorten gefunden werden, die nirgendwo abgebildet und beschrieben sind. Gerade diese namenlosen Sorten sind besonders selten und daher aus ARCHE NOAH Sicht wertvoll.

Vor 100 – 200 Jahren, gab es diese Problematik auch und die damaligen Pomologen haben solche Sortenfunde nach berühmten Persönlichkeiten oder nach dem Aussehen, Geschmack oder anderen Eigenschaften benannt. Diese Tradition des Taufens greift ARCHE NOAH wieder auf. Vor allem auch, weil Baumschulen nur noch Obstbäume verkaufen dürfen, die auf einer offiziellen Sortenliste angeführt sind. ARCHE NOAH bietet die Bestimmung von alten Sorten an, um sie rechtzeitig auf die Liste zu bringen und somit der Einschränkung der Vielfalt am Obstbaummarkt entgegen zu wirken. Eine Obsttaufe hat also auch einen politisch- rechtlichen Aspekt. Vier von der ARCHE NOAH entdeckte alte Apfelsorten aus dem Eisengraberamt erhielten wieder einen Namen:Vom frisch getauften „Blauensteiners Spitzapfel“ existiert nur ein einziger Baum im Garten von Herrn Blauensteiner. "Nancy", ein blassgrüner Apfel wurde der Mitbegründerin der ARCHE NOAH Nancy Arrowsmith, gewidmet. Der „Bananenapfel Gföhlerwald“ schmeckt intensiv nach Bananen. Und der Kindergarten in Jaidhof hat einem wohlschmeckenden Frühherbstapfel den Namen „Köstlicher Langstiel“ gegeben.

Weitere Informationen zur gesetzlichen Erfassung alter Obstsorten hier.
Alle Informationen zum ARCHE NOAH Obstservice - Bestimmung, Beratung und Veredelung - finden Sie hier.

Buch Tipp:
Das 1991 erstmals erschienene Buch „Neue alte Obsorten“ ist in den vergangenen 20 Jahren zu einem unentbehrlichen Nachschlagewerk für Fachleute, Obstbäuerinnen und Obstbauern, HobbygärtnerInnen sowie KonsumentInnen gleichermaßen geworden. Mit diesem Klassiker begann auch der Trend wieder vermehrt alte Obstsorten anzupflanzen. Nun erscheint eine 6. aktualisierte Auflage.
Bernkopf, Siegfried/Keppel, Herbert/Novak, Rudolf: „Neue alte Obstsorten. Äpfel, Birnen, Steinobst“, herausgegeben vom Club Niederösterreich. 436 Seiten, zahlreiche Farbtafeln, Grafiken und Tabellen, gebunden, 6. Auflage, ISBN 978-3-9502149-2-5, im Buchhandel oder auf www.clubnoe.at erhältlich.

 

ARCHE NOAH ErhalterInnen-Treffen

Austausch unter Praktikern- auch für Interessierte offen!

Erhaltertreffen Thema Obstsorten des Murtals:
Am 9. 11. Vorstellung der im oberen Murtal gefundenen Nutzpflanzenraritäten mit Schwerpunkt Obst im Benediktinerstift St. Lambrecht. Details hier.ARCHE NOAH Erhaltertreffen

Erhaltertreffen Thema Trockenbohnen:
Im Museumsdorf Niedersulz am Dienstag 29. Oktober: Busch- und Stangenbohnen werden in Österreich meist für die Fisolenernte angebaut. Sorten, die sich speziell für die Nutzung als Trockenbohnen eignen, sind etwas in Vergessenheit geraten. Als eiweißreiches Nahrungsmittel könnten sie wieder einen größeren Stellenwert in der Küche erlangen. Wir wollen daher Sorten und traditionelle sowie moderne Methoden der Kulturführung bei diesem Treffen vorstellen und die Erfahrungen der TeilnehmerInnen im Bohnenanbau einholen. Eine kleine Verkostung rundet die Veranstaltung ab.im Anschluss besteht die Möglichkeit zu einem gemeinsamen Abendessen, kein Eintritt,

Um eine Anmeldung für die Treffen unter info@arche-noah.at wird erbeten.

 

Drehen für die Vielfalt!

Video zur Saatgutverordnung

Wir möchten uns bei folgenden Filmprofis und Prominenten sehr herzlich bedanken, die durch ihre ehrenamtliche Mitarbeit an einem Video zur Saatgutverordnung den Kampf für die Saatgutvielfalt unterstützt haben!
Darsteller:
Werner Brix www.brix.at
Chris Lohner www.chrislohner.com
Martin Oberhauser www.martinoberhauser.com
Emily Essl
Crew:
Magdalena Brix (Produktion), Werner Brix (Drehbuch, Regie) www.brixproductions.com
Thomas Weilguny (Kamera), Juliana Neuhuber (Schnitt, Maske), Josef Wagner (Ton) www.traum-und-wahnsinn.at
Wolfgang Seehofer (Licht)
Antoinette Höring (Ausstattung)

Danke an Nora Frey, die Räumlichkeiten für die Dreharbeiten zu Verfügung gestellt hat, sowie Maria & Ilias Polychronakis mit ihrem Obst- & Gemüseladen in Klosterneuburg!

Das Video erscheint am 4. November und ist dann auch auf http://saatgutpolitik.arche-noah.at anzuschauen!

 

Stellenausschreibung

Arbeitstraining im Team Saatgutpolitik

Das Arbeitstraining erfolgt im Team Saatgutpolitik der ARCHE NOAH, welches die Perspektive der Vielfalt in politische Prozesse einbringt, um die Rahmenbedingungen für die Sicherung der Kulturpflanzenvielfalt und ihre nachhaltige Nutzung zu verbessern. Details zur politischen Arbeit der ARCHE NOAH hier.
Alle Information zur Ausschreibung finden Sie hier. Ein Motivationsschreiben mit Lebenslauf und Arbeitszeugnissen (so vorhanden) bitte ausschließlich per E-Mail bis 15. November an Mag.a Iga Niznik, Referentin für Saatgutpolitik, iga.niznik@arche-noah.at senden. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung.

 

Meine Pflanzenentdeckung

Maria Hagmann von der ARCHE NOAH und die Baumpaprika

Ich heiße Maria Hagmann und bin bei der ARCHE NOAH für den Bereich Jungpflanzen zuständig. Es gibt immer einige Pflanzen die wir überwintern für den Verkauf im kommenden Jahr. Dazu gehören in diesem Jahr die Baumpaprika (Capsicum pubescens). In unserem Überwinterungsglashaus im Schaugarten in Schiltern wächst momentan ein Paprika-Urwald. Der Namensbestandteil pubescens weist auf die behaarten Blätter dieser Art hin. Die Pflanzen sind in Südamerika auch als Rocoto und Locoto bekannt, in Mexiko als Chile Manzano(‚Apfel-Chili‘). Baumpaprika können bis zu 15 Jahre alt werden. Capsicum pubescens ist eine Kulturpflanze aus den Gebirgslagen Mittel- und Südamerikas und kommt daher mit kühler Witterung in Mitteleuropa gut zurecht – so steht sie in der heißen Sommerzeit lieber im Halbschatten. Dennoch müssen sie im Winter in ein kaltes Glashaus oder in ein helles Stiegenhaus gestellt werden. Im Spätwinter werden die Pflanzen zurück geschnitten und können im Frühjahr wieder neu austreiben. Praktisch ist die Kultivierung im Topf.

Wichtig noch zu erwähnen: Die Pflanze trägt erst im zweiten Jahr richtig gut und im Unterschied zu anderen Parpika/Chili Arten blühen sie violett und die Samen sind schwarz. Farblich gibt es gelbe und rote Sorten- die geschmacklich sehr aromatisch sind, mit einer variablen Schärfe. Wir haben einige gelbe Früchte in unserer Team-Küche verkocht und haben alle geschwitzt ob der intensiven Schärfe. Im kommenden Jahr ab Juni gibt es im ARCHE NOAH Shop in Schiltern wieder Baumpaprikapflanzen im Verkauf.

 

KONTAKT & IMPRESSUM:

Verein ARCHE NOAH Gesellschaft für die Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt & ihre Entwicklung A-3553 Schiltern, Obere Straße 40 T: +43(0)2734/8626 E: info@arche-noah.at W: www.arche-noah.at ZVR 907994719