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ARCHE NOAH - Newsletter 11/2013 - www.arche-noah.at
Arche Noah - Alte Sorten erhalten - Neue Vielfalt entwickeln :: NEWSLETTER

Guten Tag ///GRAD/// ///FIRSTNAME/// ///LASTNAME///!

Wir freuen uns, in diesem Newsletter wieder über eine Fülle an wichtigen Informationen, Aktivitäten und Veranstaltungen berichten zu können. Insbesondere ist es wieder die EU-Saatgutverordnung, die uns beschäftigt, und die sich gerade in einer politisch heißen Phase befindet. Wir freuen uns über die vielen prominenten Unterstützerinnen und Unterstützer, die mit uns gegen diese Verordnung protestieren.

Mit vielfältigen Grüßen,

Ihr Arche Noah Team

Saatgutverordnung I: Wichtige Verhandlungsphase im Europäischen Parlament  » 
Saatgutverordnung II: PolitikerInnen & Haubenköche gegen die Saatgutverordnung  » 
Biodiversität: Laut einer Umfrage ist Verlust der Biodiversität für viele ein großes Problem  » 
Gentechnik: Entscheidung über Genmais-Zulassung   » 
Nyeleni: Aufruf für ein Forum für Ernährungssourveränität  » 
Buchvorstellung: Das Rottenbacher Kräuterbuch  » 
Praktikumsausschreibung: Das ARCHE NOAH Sortenarchiv sucht Unterstützung  » 
Meine Pflanzenentdeckung: Simon Hari und der Strigoli  » 
 

EU-Saatgutverordnung höchst umstritten

Verhandlungen im EU Parlament / Europaweite Resolution der Zivilgesellschaft

KlausRapfHearing

Anfang November: Stellungnahme des Berichterstatters: Die Stellungnahme von Sergio Silvestris, Berichterstatter des EU-Agrarausschusses, zum Enwurf der Kommission verstärkt die Befürchtungen von GLOBAL 2000 und der ARCHE NOAH (Presseaussendung hier nachlesen). Ein klares Naheverhältnis zur Saatgut-Industrie zeigt eine unter der Schirmherrschaft vom Abgeordneten Silvestris im EU-Parlament abgehaltene Veranstaltung der European Seed Association, des Dachverbandes der Saatgut-Industrie Europas. Das Corporate Europe Observatory (CEO) beanstandete diese Praxis in einem offenen Brief an das Europäische Parlament gerichtet.

24. November: Vierter internationaler Workshop zur Saatgutverordnung: Vom 23. bis 24. November begrüßte ARCHE NOAH 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 20 europäischen Ländern beim dritten internationalen Workshop zur Saatgutverordnung in diesem Jahr. Europarlamentarierin Karin Kadenbach und Heinz Miko als Vertreter der Europäischen Kommission nahmen am Sonntag an der Sitzung teil, um mit den NGOs ihre Anliegen und Vorschläge diskutieren. Die NGOs verabschiedeten eine gemeinsame Erklärung mit konkreten Forderungen für ein besseres EU Saatgutrecht. Die Erklärung können Sie hier nachlesen.

26. November: Experten-Hearing zur Saatgutverordnung im EU Parlament: In Sachen Saatgutverordnung geht es nun in die heiße Verhandlungsphase. Am vergangenen Dienstag wurde ExpertInnen ins EU Parlament eingeladen, um eine Stellungnahme zur geplanten EU-Saagutverordnung abzugeben. Unter den Eingeladenen befand sich auch Klaus Rapf aus dem Vorstand der ARCHE NOAH. ARCHE NOAH VertreterInnen führten in den vergangenen Tagen zahlreiche Gespräche mit Europaabgeordneten, denn nur noch bis 4. Dezember können Abänderungseinträge zur Verordnung eingebracht werden. Das komplette Hearing kann hier eingesehen werden.

 

ARCHE NOAH & GLOBAL 2000 freuen sich über prominente UnterstützerInnen

VielfaltsbotschafterInnen Hensel, Sima, Faber und Co. pflanzten alte Obstsorten an der Alten Donau: Auf einem Grundstück an der alten Donau, das die Stadt Wien zur Verfügung stellt, wurden am 25. Oktober junge Bäumchen alter Obstsorten gepflanzt. Zahlreiche Größen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft haben sich bereit erklärt, eine Patenschaft für einen der Vielfaltsbäume zu übernehmen. Derzeit gefährdet die EU-Saatgut- und Pflanzgut-Verordnung die Vielfalt. Die BotschafterInnen möchten mit der Baumpflanzaktion ein Zeichen setzen, dass diese Verordnung so nicht angenommen werden darf.. Mehr Hintergrundinformationen hier.

Top-Chefs gegen EU-Saatgutverordnung auf: Spitzengastronom Heinz Reitbauer verfasst dieser Tage einen Brief an seine kochenden Kollegen in Europa. Die Initiative österreichischer Top-Chefs richtet sich gegen die Saatgutverordnung. Österreichs Haubenköche haben beschlossen, diese nicht widerspruchslos hinzunehmen. Denn die Bedrohnung der Vielfalt bei Nutzpflanzen bedroht auch die Qualität ihrer Küche. Den Brief im Wortlaut können Sie hier nachlesen.

 

Umfrage

Verlust der Biodiversität

Einer neuen Umfrage im Auftrag der Europäischen Kommission zufolge halten knapp 90 % der Europäer den Verlust an Biodiversität (den Rückgang und das mögliche Verschwinden von Tier- und Pflanzenarten, natürlichen Lebensräumen und Ökosystemen in Europa) für ein Problem.

  • 93 % der Europäer halten es für wichtig, den Biodiversitätsverlust zu stoppen, weil unser Wohlergehen und unsere Lebensqualität auf der Natur und der Biodiversität gründen.
  • 87 % der Europäer halten dies für wichtig, weil die Biodiversität für die Erzeugung von Waren (z. B. Lebensmittel, Brennstoffe und Arzneimittel) unverzichtbar ist.
  • Drei Viertel der Europäer halten dies für wichtig, weil Europa durch den Verlust an Biodiversität wirtschaftlich ärmer wird.

Hintergrund: Weltweit ist die Biodiversität in großer Gefahr: Der Artenverlust verläuft 100- bis 1000-mal schneller als normal. Mehr als ein Drittel der untersuchten Arten sind vom Aussterben bedroht, und schätzungsweise 60 % der weltweiten Ökosystemleistungen wurden in den vergangen 50 Jahren geschädigt.
Weitere Informationen finden Sie hier: Aktuelle Zahlen zu Österreich. Presseaussendung der EU-Kommission.

 

Genmais 1507

Entscheidung für Zulassung von EU-Kommission nicht abgelehnt

Seit 1998 ist in Europa nur eine gentechnisch veränderte (GV) Maissorte, der MON 810 des Agro-Chemie-Konzerns Monsanto, zum Anbau in der EU zugelassen. Jetzt muss die EU-Kommission über den Anbau einer weiteren Gentech-Maissorte entscheiden. In der Sitzung am 6. November wurde der Anbau-Antrag zum Mais 1507 des Agrarkonzerns Pioneer Hi-Brees International zur Abstimmung an den Agrarministerrat weiter geleitet und nicht abgelehnt. Nun liegt es am EU-Ministerrat zu entscheiden, ob der Gentechnik Vorschub geleistet wird. Die Maissorte 1507 enthält ein hochtoxisches Insektizid, das sich nicht nur auf die Schädlinge, sondern auch auf die zahlreichen Nützlinge sehr negativ auswirkt. Außerdem ist dieser Mais herbizidresistent, es ist daher zu erwarten, dass das hochtoxische Herbizid Glufosinat durch den Anbau dieser Maissorte verstärkt eingesetzt wird. Glufonsinat steht in Verdacht, auf Menschen erbschädigend zu wirken und Fehlgeburten sowie embryonale Missbildungen auszulösen.

Über das weitere Vorgehen informiert Global2000 regelmäßig. Weitere Informationen zum Thema Gentechnik finden Sie hier: www.global2000.at.

 

Aufruf für ein österreichisches Forum für Ernährungssouveränität

Weltweit organisieren sich Menschen, um die Kontrolle über ihre Ernährungs- und Agrarsysteme zurückzugewinnen. Auch in Österreich wächst diese Bewegung. Das zeigt sich an der großen Vielfalt an Initiativen und Aktivitäten rund um das Thema, wie zum Beispiel das Nyéléni Austria Forum vom 3. - 17. April 2014 im Schloss Goldegg/Salzburg. Dieses Forum ist ein Prozess, an dem sich möglichst viele Menschen, Organisationen und Initiativen beteiligen können und der von diesen getragen werden soll. Es soll vor allem durch die Entwicklung gemeinsamer Strategien, ein Schritt sein, um Ernährungssouveränität (das Menschenrecht auf Nahrung und ein gutes Leben) für alle zu verwirklichen. Es werden noch UnterstützerInnen und HelferInnen gesucht! Weitere Informationen unter: www.ernährungssouveränität.at.

 

Unbekannte Obstsorten an Paten übergeben

Überleben von seltenem Obst wird sichergestellt

Beim Erhaltertreffen in St. Lambrecht am 9. November wurden die seltenen Kultursorten des oberen Murtals der Bevölkerung vorgestellt. Verschiedene, seit Jahrzehnten in der Region kultivierte Gemüse- und Obstsorten sowie Zierpflanzen fanden die ARCHE NOAH ExpertInnen bei ihrer Recherche im Rahmen des Projektes „Menschen & Pflanzen“. Von acht ausschließlich im Murtal vorkommenden Obstsorten konnten bereits Jungbäume an Patinnen und Paten abgegeben werden. Ziel ist es, seltene Sorten an jeweils fünf Standorten auszupflanzen, um das Überleben der Sorten sicher zu stellen, bevor die oft einzigen Altbäume absterben. Das Interesse der Bevölkerung war so groß, dass insgesamt 20 Bäume ein neues Zuhause gefunden haben. Bei allen Patinnen und Paten möchten wir uns für ihr Engagement bedanken.

 

Saatgutreinigung läuft in den ARCHE NOAH Gärten auf Hochtouren

Handarbeit bevorzugt

Ungefähr 500 verschiedene Kulturpflanzensorten werden jährlich in den ARCHE NOAH Gärten vermehrt. Der überwiegende Teil davon wird dann im Herbst und Winter gedroschen, gereinigt und abgefüllt. Eine schöne Arbeit, wenn es draußen schon schneit, denn der Duft von Sellerie, Karotte oder Lavendel erfüllt die Glashäuser, in denen die Arbeit gemacht wird. Die Reinigung erfolgt von Hand mittels Saatgutsieben. "Das ist immer noch die beste Methode, bisher haben wir keine Maschine gefunden, die besser reinigen könnte als wir" (Gartenleiter Franco Baumeler).

 

Das Rottenbacher Kräuterbuch

Jahrezehntelang gesammelte Kräutererfahrungen für Garten, Heilkunde, Küche und Kosmetik

Claudia Ortner ist vielen als ARCHE NOAH Mitglied, Pflanzenbörsen-Organisatorin und Kräuterexpertin ein Begriff. Mit ihrem neuen alten – teils besteht das Buch aus für die 1. Rottenbacher Pflanzenbörse 1993 selbst gezeichneten und handgeschriebenen Plakaten – lässt sie ihr Kräuterwissen neu aufleben. Erfahren Sie mehr über Mutterkraut-Salat gegen Migräne, Liebstöckl-Wurzeltee oder Kümmelsuppe, verwendet zur Aufmunterung in der kalten Jahreszeit. Das Rottenbacher Kräuterbuch ist ein kleines, feines Lexikon!

Verlegerin und Herausgeberin: Mag. Claudia Ortner, Euro 15,-, Bestellung bei claudiaortner@aon.at.

 

Praktikumsausschreibung Sortenarchiv

Unterstützung bei der Abwicklung wichtiger Saatgutarbeiten gesucht

Das Arche Noah Sortenarchiv sucht für die Monate Jänner, Februar und März 2014 Unterstützung bei der Abwicklung wichtiger Saatgutarbeiten. Tätigkeiten umfassen unter Anderem die Vorbereitung des Saatgutes für
Vermehrungs-Anbauten, Organisation der externen Vermehrung, Saatgutbehandlung: Dampfbeize und Keimtests, Saatgutversand, Sortendokumentation. Die umfangreiche Ausschreibung finden Sie hier.

Wir bitten um eine Bewerbung mit Lebenslauf und kurzem Motivationsschreiben bis 13. Dezember 2013 an
michaela.arndorfer@arche-noah.at.

 

Meine Pflanzenentdeckung

Simon Hari und das Leimkraut

Mein Name ist Simon, ich bin Umsteiger und möchte Gärtner werden. Seit Anfang Oktober bin ich als Praktikant bei der ARCHE NOAH tätig. Etwas, das jetzt noch im Schaugarten wächst und mich vor allem kulinarisch begeistert hat, ist das Leimkraut, auch Taubenkropf genannt, botanisch Silene vulgaris. Das Leimkraut gehört zur Familie der Nelkengewächse und ist eine heimische, tiefwurzelnde Wildpflanze. In Italien ist sie unter dem Namen "Strigoli" als ein feines Gourmetgemüse bekannt. Die jungen Triebe werden bis vor der Blüte geerntet und sind für Suppen, Nudeln, Risotto und Salat geeignet.

Das Leimkraut schmeckt im Frühjahr als Rosette geerntet sehr mild; im Herbst mit dickerem Stängel ist der Geschmack intensiver. Lecker ist es in heißer Butter geschwenkt mit Feta zu Spaghetti, Reis oder Erdäpfeln.

Noch ein paar Details zu dem Kraut: Blüte: Mai bis September; Standort: Sonne, magerer-trockener Boden. Verwendung: Stein- und Wildgarten, Dachbegrünung, auch als Bienen und Insektenweide geeignet. Gemüse. Ausdauernd, Frosthärte: sehr gut. Aussaat: März bis April Anzucht unter Glas oder ab Mai Direktsaat.

Die Pflanze ist im Sortenhandbuch erhältlich. Oder ab Frühjahr wieder im ARCHE NOAH Shop in Schiltern.

 

KONTAKT & IMPRESSUM:

Verein ARCHE NOAH Gesellschaft für die Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt & ihre Entwicklung A-3553 Schiltern, Obere Straße 40 T: +43(0)2734/8626 E: info@arche-noah.at W: www.arche-noah.at ZVR 907994719