Österreichs Politiker können auf zwei Ebenen ansetzen, um ein umfangreiches Verbot auf die Patentierung von Pflanzen und Tieren.
Erstens: Im Verwaltungsrat der EPO. Hier werden 2017 die Entscheidungen getroffen, ob die Schlupflöcher, welche die Patentierung von Pflanzen und Tieren von Großkonzernen durch das Europäische Patentamt möglich machen, geschlossen werden. Österreich muss hier seine Ablehnung gegen die Patentierung von Leben klar festlegen. Darüber hinaus hat Österreich die Möglichkeit Allianzen zu schmieden und Mitglieder des Verwaltungsrats, die bisher eher neutral sind oder auf der Seite der Patentlobby stehen, für ein eindeutiges Verbot der Patentierung von Pflanzen und Tiere aus biologischer Züchtung zu gewinnen.
Zweitens: Im österreichischen Patentrecht. Seit 2016 gibt es ein Verbot von Patenten auf Pflanzen und Tiere im österreichischen Patentgesetz. 2017 ist nun eine weitere Novelle zum Patentrecht geplant. Der zuständige Bundesminister Jörg Leichtfried könnte hier die Gelegenheit nutzen und eine im europäischen Vergleich vorbildliches und umfassendes Verbot einführen, das auch die Vergabe von Patenten, wie im Falle der Braugerste, explizit verbietet. Die Arche Noah hat schon sehr gute Formulierungen ausgearbeitet, die sie gerne für diese Diskussion zur Verfügung stellt.