Klima

Saatgut, Kulturpflanzenvielfalt und die Klimakrise

Die Klimakrise ist in aller Munde und wohl eine der größten globalen Herausforderungen vor der wir stehen. Aber was genau hat Klimaschutz mit Saatgut und Kulturpflanzenvielfalt zu tun?

Die Landwirtschaft ist sowohl Mitverursacher des Klimawandels, als auch stark davon betroffen.

Die Klimakrise bringt auch unsere Arbeit bei ARCHE NOAH in Bedrängnis: Vielen unserer bislang verlässlichen lokalen Sorten setzen Hitze und Trockenheit oder plötzliche Regenfälle und Temperaturschwankungen bereits enorm zu. Es kommt zu Missernten bis Totalausfällen.

Die Klima- und die Biodiversitätskrise hängen zusammen: Einerseits ist die Klimakrise einer der Hauptgründe für den massiven Biodiversitätsverlust, andererseits trägt die Intensivierung der Landwirtschaft zum stetigen Verlust von Artenvielfalt bei.

Vielfältige, biologische Landwirtschaft trägt zum Klimaschutz bei. Statt chemisch-synthetischer Düngemittel und Pestizide wird nachhaltig mit organischen Stoffen in einer Kreislaufwirtschaft gearbeitet. Das spart Wasser, stärkt die Pflanzen, belebt die Böden, bildet Humus - und bindet damit klimaschädlichen Kohlenstoff. Agrobiodiversität hilft, das Klima zu regulieren.

Wir sind Teil der Lösung: Samenfeste Sorten von Tomate bis Bohne und Vielfalt in Gärten und auf Äckern sind ein notwendiger Bestandteil einer klimafreundlichen Zukunft. Sie sind auch ein wichtiger Bestandteil einer köstlichen, gesunden und klimafreundlichen Ernährung. Ebenso sind samenfeste Sorten anpassungsfähiger an Klimaveränderungen.

Um eine klimafreundliche Zukunft für alle umzusetzen braucht es aber nicht nur engagierte Einzelne, sondern vor allem auch politischen Weichstellungen!

Vielfalt und Klimaschutz - politisch

Auch wir fordern: Die Politik muss sich endlich der Wissenschaft anschließen und eine Kehrtwende in der gesamten Klimapolitik einlegen. Nur dann ist die Lebensgrundlage zukünftiger Generationen gesichert, kann das Artensterben gestoppt sowie Ernährungssicherheit für alle erreicht werden.

ARCHE NOAH solidarisiert sich daher aus ganzem Herzen mit „Fridays for Future“. Wir sehen uns als Teil der „Farmers for Future“, wo wir mit anderen GärtnerInnen und LandwirtInnen einen Beitrag in der Klimabewältigung leisten wollen.

Agrarpolitisch ist für eine klimafreundliche Zukunft auch eine Transformation der Rahmenbedingungen und Förderungen notwendig: Mehr Ernährungs- und Saatgutsouveränität, mehr biologische Landwirtschaft, weniger Mineraldünger, mehr pflanzenbasiertes Essen, mehr Biodiversität.

 
 

Vielfalt und Klima - in der Praxis bei ARCHE NOAH

Die für uns selbstverständliche biologische Wirtschaftsweise ist ein wichtiger Beitrag für Klimaschutz. Wir beschäftigen uns mit seltenen, schmackhaften und gesunden Lebensmittel vom Apfel über Tomaten bis zur Bohne – und zeigen damit wie köstlich Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte sein können.

Wir leisten auch einen Beitrag zur Anpassung: Samenfeste Sorten sind im Vergleich zu Hybridsorten anpassungsfähig, entwicklungsfähig und in sich divers. Das macht sie unverzichtbar für eine resilientere Landwirtschaft, die auch mit klimabedingtem Stress und Schocks besser umgehen kann.

ARCHE NOAH hat bereits vor Jahren begonnen, unsere Sammlung nach genügsamem Saatgut für gesundes, klimafreundliches Essen vom Salat bis zur Bohne zu sichten. Mit einem eigenen Projekt zur Anpassung von Hülsenfrüchten an die neuen klimatischen Bedingungen suchen wir aktiv nach Lösungen.

Lesen Sie mehr in unserem Hintergrundpapier zur Klimakrise, Saatgut und Kulturpflanzenvielfalt.

 
 
www.fridaysforfuture.at

Die Seite der Klimaschutzbewegung "Fridays for Future".

www.farmersforfuture.at

Die Allianz "Farmers for Future", in der sich aktive oder zukünftige Bauern und Bäuerinnen, GärtnerInnen, Land- und ForstarbeiterInnen, ImkerInnen, HirtInnen und LebensmittelhandwerkerInnen mit "Fridays for Future" solidarisieren.