Die EU-Saatgutverordnung wurde am 6. Mai 2013 unter heftigem Protest der Öffentlichkeit und lautem Jubel der Industrie veröffentlicht. EU-weit unterschrieben rund 900.000 Menschen Petitionen gegen die Verordnung, allein in Österreich unterstützen rund 500.000 die Petition „Freiheit für die Vielfalt“ von ARCHE NOAH und GLOBAL 2000. Ein großer Erfolg der Zivilgesellschaft: Am 11. März 2014 lehnte das EU-Parlament die Verordnung ab.
Der gescheiterte Kommissionsentwurf für die EU-Saatgutverordnung erhob Industriepflanzen zum einzig gültigen Gesetz. Alte und seltene Landsorten von Gemüse, Getreide und Obst werden als wertlos abgestempelt und in bürokratische Nischen verbannt. Sie sollen klar die Ausnahme bleiben - daher wurden große Hürden für die Bereitstellung von Saatgut von Vielfaltssorten aufgebaut.
Am 25. Februar 2015 hat die EU-Kommission die EU-Saatgutverordnung zurückgezogen. Damit ist der Entwurf auch formell Geschichte. Die EU-Kommission hat jetzt die historische Chance, die Reform von neum zu starten und die Saatgutgesetze zukunftstauglich zu machen. Die ARCHE NOAH setzt sich dafür ein, dass in einer neuen Fassung alte Sorten und Raritäten einen gleichberechtigten Zugang zum Markt bekommen, ohne Beschränkungen auf Nischen und kleine Packungen.
Wir fordern: Die Vielfalt muss Mainstream werden dürfen, der industrielle Standard für Saatgut muss freiwillig werden! Schluss mit gesetzlichen Beschränkungen auf kleine Mengen, kleine Sackerln, kleine Anbieter, Nischen und überbordender Bürokratie.