Streuobst im Klimawandel

Perspektiven für den Streuobstanbau im Klimawandel

Forschungsprojekt zu den Auswirkungen des Klimawandels auf den Streuobstanbau in Österreich, die notwendigen Anpassungsstrategie bei Sorten- und Standortwahl, Kulturführung und Kulturform sowie die möglichen Beiträge des Streuobstanbaues zu Klimaschutz und Klimawandelanpassung.

Das Ziel der Forschung

Inhalt ist die Betrachtung verschiedener Perspektiven für den Streuobstbau im Klimawandel, unter der Prämisse, dass die Landnutzungsform ihren multifunktionellen Charakter beibehält. Dafür wurde der derzeitige Kenntnisstand in Wissenschaft und Praxis erhoben, darauf basierend der Forschungsbedarf ermittelt und ein Leitfaden erstellt, der konkrete Empfehlungen, Chancen und Risiken anspricht. 
Für ausgewählte österreichische Modellregionen wurden Klimaszenarien für den Streuobstanbau ausgearbeitet.

 

Endbericht 
"Perspektiven für den Streuobstanbau im Klimawandel"

Endbericht Zusammenfassung
“Perspektiven für den Streuobstanbau im Klimawandel”

 
 

Weitere aktuelle Forschungsprojekte


Forschungsprojekte, die sich mit Fragestellungen zum Thema "Streuobst und Klimawandel" beschäftigen. Lesen Sie hier mehr über diese Projekte!

 
 

Entwicklung von Strategien und Konzepten für einen zukunftsorientierten und an den Klimawandel angepassten Streuobstanbau

Das Projekt zielt auf eine umfassende Analyse der Resilienzfaktoren ab. Es werden klima- und regionsangepasste Maßnahmen erarbeitet. Eine „Übersetzung“ der Anpassungsmaßnahmen auf österreichische Verhältnisse muss jedenfalls erfolgen. Sortenempfehlungen können in der Regel nicht 1:1 übernommen werden. Pflanzenbauliche und phytosanitäre Maßnahmen, die für die Region Baden-Württemberg gelten, sollten vor einer Anwendung in Österreich kritisch hinterfragt werden.

Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee 

 
 

Auslese und Entwicklung frosttoleranter Apfel- und Birnensorten zur Vermeidung von Spätfrostschäden im ökologischen Obstbau

Das Thema Blütenfrost ist auch in Österreich von großer Bedeutung. Die Suche nach spätblühenden und frosttoleranten Sorten ist daher sehr wichtig. Deren Bewertung hinsichtlich Anbaueignung ist eine wichtige Grundlagenarbeit, die wiederum auf die Verhältnisse der österreichischen Streuobstgebiete übertragen werden muss. Eine vorbehaltlose Übernahme der Ergebnisse wird nur empfohlen, wenn die Sorten auch in verschiedenen Gebieten Österreichs geprüft worden sind. Die Züchtung neuer frosttoleranter Kernobstsorten ist ein langfristiges Vorhaben. 
Ergebnisse sind erst in Jahren zu erwarten. Es sollte auch unter den in Österreich vorhandenen Sorten eine Erhebung zu diesem Thema durchgeführt werden.

Fördergemeinschaft Ökologischer Obstbau (FÖKO)

 
 

STIK - Streuobstwiesen im Klimawandel: Transformation hin zu einer resilienten Kulturlandschaftsbewirtschaftung

Das Ziel Transformation zu einer resilienten Kulturlandschaft wird in zwei Teilprojekten bearbeitet. An der Universität Hohenheim wird der Einfluss von Standorteigenschaften (Gelände + Boden + Klima) auf die Vitalität von Streuobstbäumen empirisch in tausenden Einzelbaumbewertungen ermittelt. Die Vitalität wird anhand von Totholzanteil, Trieblängenwachstum und Ertragsfähigkeit erhoben. Folgende Schaderreger werden erfasst: Mistelbefall (Viscum album), Schwarzer Rindenbrand (Diplodia sp.) u.a. Die Gefährdung der Streuobstbestände wird im Hinblick auf den Klimawandel in Gefährdungsklassen eingeteilt. Als weiteres Ergebnis werden angepasste Pflanzempfehlungen für Streuobstwiesen unter Berücksichtigung der wissenschaftlichen Erkenntnisse erstellt.

Das Teilprojekt "Weiterentwicklung fernerkundungsbasierter Verfahren" ist im Hinblick auf die Klimawandel bezogenen Fragestellungen von geringerer Relevanz. Dieser Projektteil hat einen Querbezug zu Teilen des vom Biodiversitätsfonds finanzierten österreichischen Forschungsprojekt "DivMoSt - Biodiversitätsmonitoring von Streuobstflächen" das aktuell durchgeführt wird.
 

Weiterentwicklung fernerkundungsbasierter Verfahren zu Analyse und Monitoring von Streuobstprojekten aus Satelliten- und UAV-Daten (Universität Tübingen)

Landschaftsanalyse und Gefährdungsklassifikation mit Geodaten (Universität Hohenheim)

 
 

StreuWiKlim - Streuobstwiesen im Klimawandel gemeinsam erforschen

Wie sich der Klimawandel auf Streuobstwiesen in verschiedenen Regionen auswirkt und welche Faktoren zur Widerstandsfähigkeit von Streuobstwiesen gegenüber dem Klimawandel beitragen, wurde bisher nicht systematisch untersucht. Das Projekt verfolgt einen Farmer-Science-Ansatz, um praxisrelevante Antworten auf diese Fragen zu finden. Erprobte Anpassungsmaßnahmen werden erfasst und Probleme thematisiert, für die Lösungen gefunden werden müssen. Das Untersuchungsgebiet in Bayern weist hinsichtlich der klimatischen Bedingungen Ähnlichkeiten mit den österreichischen Streuobstregionen nördlich der Alpen auf. Forschende in Österreich könnten an die Ergebnisse anknüpfen. 

Kooperationsprojekt der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und der Technischen Universität München

 
 

Sortenempfehlungen Streuobst im Klimawandel

Hitze, Trockenheit, Pflanzenkrankheiten und deren Bekämpfung stehen im Mittelpunkt des Projektes. Vor allem in trockenen und heißen Regionen stoßen nicht bewässerte Streuobstbäume an ihre Grenzen. Das Projekt sucht nach Alternativen und beschränkt sich dabei nicht auf die traditionellen und althergebrachten Obstsorten. Alle Erkenntnisse, die eine Diversifizierung (Baumarten und Sorten) fördern, sind auch in Österreich willkommen, da es hierzulande wenig Forschung in diesem Bereich gibt. 

Bayrische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau

 
 

Klimaresiliente Bewirtschaftungssysteme und alternative Baumarten im Streuobstbau

Der traditionelle Streuobstbau muss neu gedacht werden. Dies beginnt bei der rechtlichen Definition und Förderung des Streuobstbaus. Es wird darauf verwiesen, dass die Agroforst-Definition den Praktiker:innen eine deutlich höhere Flexibilität bei der Anlage und Bewirtschaftung von Obstwiesen ermöglicht. Dies ist auch in Österreich ein höchst relevantes Thema. Alternative Baumarten können unter geeigneten Bedingungen eine gute Ergänzung zu den klassischen Baumarten darstellen und müssen auch in Österreich erprobt und gegebenenfalls hinsichtlich der Abgeltung (z.B. im ÖPUL) den traditionellen Arten gleichgestellt werden. Die Baumsteckbriefe bieten eine gute Grundlage für die Baumartenwahl.

Flächen-Agentur Baden-Württember

 
 
 

Aktuelle Publikationen

Auswahl an aktuellen Publikationen
  weiterlesen

 
 

Streuobstwiesen im Klimawandel. Ein Leitfaden.

Die Studie als Ergebnis einer Gemeinschaftsarbeit der Autoren in Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachleuten und Praktikern aus dem Bereich Streuobst hat umfangreiche Literaturrecherchen durchgeführt und Erkenntnisse aus zahlreichen Veranstaltungen und Expertengesprächen zum Thema „Streuobstwiesen im Klimawandel“ zusammengetragen. Sie verdeutlicht, dass der Klimawandel den Streuobstanbau vor große Herausforderungen stellt. Um Streuobstwiesen langfristig zu erhalten, sind umfassende Anpassungsmaßnahmen erforderlich, vor allem eine gezielte Standortwahl, die Pflege der Bodenstruktur und die Wahl robuster Obstsorten. Auch die Förderung der Biodiversität und die Integration natürlicher Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen sind entscheidend, um die Widerstandsfähigkeit der Streuobstwiesen gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels zu erhöhen. Die Studie zeigt, dass ein integrativer Ansatz, der die Zusammenarbeit von Wissenschaftler:innen, Praktiker:innen und Naturschützer:innen fördert, unerlässlich ist, um den Herausforderungen des Klimawandels erfolgreich zu begegnen. 

Schliebner, S., Decker, P., & Schlitt, M. (2023). Streuobstwiesen im Klimawandel. Ein Leitfaden. Herausgegeben vom Internationalen Begegnungszentrum St. Marienthal und der Oberlausitz Stiftung.  

 
 

Klimaanpassung im Brandenburger Obstbau. Ein Leitfaden.

In Brandenburg wurde eine Publikation („Leitfaden“) und eine Website („Plattform“) zum Thema erstellt. Ziel der Plattform ist es, die Obstbauern und -bäuerinnen in der Region Brandenburg auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten und damit den Obstbau in Brandenburg zukunftsfähig zu machen. Der Leitfaden wurde von der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau und Arboristik e.V. (LVGA) in Zusammenarbeit mit dem Klimaschutz- und Energiebüro Märkisch-Oderland erstellt. Die Autoren haben umfangreiche Literaturrecherchen durchgeführt und Praxiserfahrungen sowie Expertenwissen einfließen lassen. Der Leitfaden befasst sich umfassend mit den Auswirkungen des Klimawandels auf den Erwerbsobstbau in Brandenburg einschließlich des Streuobstbaus. Dabei wird insbesondere auf die klimatischen Veränderungen eingegangen, die zu einer Verschiebung der Vegetationsperioden, einer erhöhten Gefahr von Spätfrösten, Trockenheit, Staunässe und Hitzewellen führen. Die bodenkundlichen und klimatischen Bedingungen in Brandburg sind nicht mit den Standortbedingungen in den österreichischen Streuobstregionen vergleichbar. Der überregionale Mehrwert liegt in der Auswertung zahlreicher wissenschaftlicher Quellen (Kurzfassung und Link) und der übersichtlichen Darstellung verschiedener Aspekte des Obstbaus im Klimawandel in einer Art Wiki. 

Kunzelmann, J., Winkler, A., & Kaiser, D. (2023). Klimaanpassung im Brandenburger Obstbau - Ein Leitfaden. Herausgegeben von der Lehr und Versuchsanstalt für Gartenbau und Arboristik e.V. und dem Klimaschutz-& Energiebüro MO. 

 
 

Streuobstanbau in Zeiten des Klimawandels. Anliegen Natur

Die Studie wurde von der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) erstellt und umfasst Forschungsarbeiten sowie praktische Erfahrungen und Beobachtungen aus Bayern. Die Studie basiert auf langjährigen Beobachtungen und aktuellen Forschungsergebnissen und zeigt eindrucksvoll, dass der Klimawandel den Streuobstanbau vor große Herausforderungen stellt. Um die Zukunft der Streuobstwiesen zu sichern, sind umfassende Anpassungsmaßnahmen erforderlich, die sowohl die Anbauverfahren als auch eine gezielte Unterstützung durch Förderprogramme umfassen. Es wird deutlich, dass der Erhalt und die Pflege der Streuobstwiesen nicht nur aus ökologischen, sondern auch aus kulturellen und wirtschaftlichen Gründen von großer Bedeutung sind.

Weltner, T., Siegler, H., & Degenbeck, M. (2024). Streuobstanbau in Zeiten des Klimawandels. Anliegen Natur, 46(1), 21–30. 

 
 
 
 
 

Das Forschungsprojekt wurde von ARCHE NOAH in Kooperation mit dem Inst. f. Wein- u. Obstbau der Univ. f. Bodenkultur und dem Ingenieurbüro DI Holler umgesetzt. 

 
Mit Unterstützung von: