Samenarchiv

Das Herz der ARCHE NOAH

Das Samenarchiv der ARCHE NOAH birgt einen Schatz von über 5.500 verschiedenen Kulturpflanzensorten.

Die Sammlung

Die Leistungen des Samenarchivs

Absichern von ca. 5.500 gefährdeten Kulturpflanzen

  • lebendiges Erhalten durch Lagern und Vermehren
  • Sorten dokumentieren und beschreiben
  • Saatgut und Wissen verfügbar machen

 

Aufgaben und Ziele des Samenarchivs

Die wichtigste Aufgabe des Samenarchivs besteht darin, den Bestand gefährdeter Pflanzenarten und -sorten zu erhalten. Dies geschieht durch sachgerechte Lagerung und periodischen Anbau von Vermehrungsmaterial. Das heißt, die Sorten werden in ihren Eigenschaften so erhalten, wie sie zu uns gekommen sind – sie werden nicht verändert. Dadurch bleibt die gesamte genetische Formierung erhalten – gute Eigenschaften wie zum Beispiel Kältetoleranz ebenso wie ggf. weniger gute Eigenschaften wie zum Beispiel ein geringer Ertrag. Man spricht hier von der Erhaltung des gesamten genetischen Pools oder Potentials.

Weiters verfolgt die Sammlung auch pädagogische Zwecke: Informationen über wichtige und weniger bekannte Nutzpflanzen zu vermitteln und Saatgut zugänglich zu machen.

 
 

Wie alles entstand

Das ARCHE NOAH Samenarchiv (früher Sortenarchiv) geht auf die 1980er Jahre zurück. Grundstock war eine von ARCHE NOAH Pionierin Nancy Arrowsmith begonnene Sammlung an samenfesten, gefährdeten Kulturpflanzensorten. Die Sammlung wuchs rasch, unter anderem durch regen Austausch mit der Genbank in Gatersleben. Natürlich gingen auch zahlreiche seltene Sorten aus den Beständen und Erhaltungsaktivitäten von Mitgliedern in die Sammlung ein. Ebenso erweiterten Sammelreisen wie jene nach Kroatien 1996 und 1997 das Samenarchiv um wertvolle Lokalsorten.

 
 

Die Sammlung heute

Heute umfasst die Sammlung Samen, Zwiebeln und Knollen von ca. 5.500 verschiedenen Herkünften. Sie ist somit eine der größten privaten Kulturpflanzen-Samenbanken in ganz Europa. Von Anfang an lag der Schwerpunkt auf Gemüsesorten, jedoch auch Getreide, Hackfrüchte, Kräuter, Faser- und Färbepflanzen sowie Zierpflanzen sind enthalten – viele mit Ursprung in Mittel- und Südosteuropa.

 

„Eine große Freude ist es für uns, Saatgut von Landsorten, z.B. von Mais oder Kohl, zugesandt zu bekommen. Das sind Sorten, die schon viele Jahrzehnte auf einem Hof oder in einer bestimmten Gegend weitervermehrt und gepflegt wurden. Landsorten sind natürlich „Fixstarter“ für eine Neuaufnahme ins Archiv.“

Michaela Arndorfer, Leiterin Samenarchiv

Ausblick: es warten noch viele Herausforderungen!

Das Samenarchiv mit seinen Samen-Schätzen hält noch viele Herausforderungen für uns bereit. Tausende Sorten für kommende Generationen bewahren zu wollen, ist bereits eine große Verantwortung. Um jedoch dem Ziel – „Erhaltung durch Nutzung“ – immer näher zu kommen, haben wir uns für das nächste Jahrzehnt darüber hinaus die Aufgabe gesetzt, alte Sorten durch gezielte Erhaltungszüchtung wieder in einen besseren Zustand zu bringen, und nutzungsrelevante Beschreibungen und Evaluierungen zu intensivieren. Wissen und Praxis über die eigene Samenvermehrung sollen weiter gefördert werden, damit noch mehr Menschen an der lebendigen Sortenerhaltung mitwirken. Das Zusammenspiel einer zentralen Sammlung mit einem dezentralen Netzwerk ist eine große Stärke der ARCHE NOAH, die in Zukunft noch weiter ausgebaut werden soll.

 
 
 

Fotogalerie

Einblicke in die Erhaltungsarbeit

Vom Anbau über Reinigung bis zur Saatguternte
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