Obst-Patenschaft
Übernehmen Sie eine ARCHE NOAH Obst-Patenschaft!
Damit die Vielfalt auch in Zukunft wachsen kann.
Sind Sie die neue Patin, der neue Pate für die ARCHE NOAH Obstsammlung?
Seit über 20 Jahren forscht ARCHE NOAH nach seltenen und gefährdeten Obstsorten in Österreich. Jahr für Jahr finden wir lokale Sorten - meist sehr alte Bäume - die vom Aussterben bedroht sind. Um sie zu retten, veredeln und pflanzen wir junge Bäume dieser extrem seltenen Sorten aus. Nun suchen wir Menschen, die eine Patenschaft für diese Obstbäume übernehmen. Nur so können diese Obstsorten erhalten werden!
Wenn Sie Fragen zu Obstpatenschaften haben richten Sie diese bitte an: obstpatenschaft@arche-noah.at
Unser Dankeschön an Sie als ARCHE NOAH Obst-Patin/Pate
Als Obst-Pat:in zählen Sie zu den wichtigsten ARCHE NOAH Unterstützer:innen. Damit möchten wir Ihnen als Pate/Patin dafür Danke sagen:
- Abonnement des ARCHE NOAH Magazins
- Saison-Eintrittskarte in den ARCHE NOAH Schaugarten inkl. Begleitperson
- Vergünstigungen bei ARCHE NOAH Seminarbesuchen
- Vergünstigungen beim Saatgut- und Pflanzeneinkauf (Online-Shop und Shop Schiltern)
- Kostenlose Obstsorten-Bestimmungen (3 Sorten/Jahr)
- Einladungen zu Obst-Veranstaltungen von ARCHE NOAH und Partner-Organisationen (z.B. ARGE Streuobst)
- Zugangsdaten zu den öffentlichen Sortenerhaltungs-Wiesen verteilt in Ostösterreich: Sie sind herzlich einladen, die eine oder andere Wiese auch persönlich zu besuchen. Als Obstpate/-patin sind sie selbstverständlich auf den ARCHE NOAH Sortenerhaltungs-Flächen herzlich willkommen!
- Auf Wunsch kostenlose Teilnahme bei einem Obst-Schnittkurs
- Auf Wunsch Anhänger "ARCHE NOAH Obstpate": Baumscheibe aus Obstholz, fein geschliffen und beschriftet von unseren Nachbarn im Arbeitstraining der Holzwerkstatt des PSZ-Schiltern.
Bei Interesse melden Sie sich bitte bei unserem Team!
Sortenerhaltungswiesen
Die Sortenerhaltungswiesen von ARCHE NOAH sind auf mehrere Standorte in Niederösterreich verteilt. Dadurch verringert sich das Risiko, dass eine Sorte zum Beispiel durch ein Unwetter oder einen Krankheitsausbruch verloren geht.
In den nächsten Jahren werden wir noch weitere Patenschaftswiesen an unterschiedlichen Orten anlegen. Das Ziel ist, von jeder gefährdeten Sorte fünf Bäume auf verschiedenen Wiesen auszupflanzen.
Sortenerhaltungswiese im Schaugarten
Im hinteren Bereich des Schaugarten von ARCHE NOAH existiert der älteste Teil unserer Obstsammlung. Seit den Gründungsjahren wurden hier bedrohte Sorten ausgepflanzt. Rund 100 Obstsorten werden hier abgesichert. In Zukunft soll dieser Bereich stärker in den Schaugarten integriert werden und für die Information über Obstsortenvielfalt genutzt werden.
Die Wiese wurde historisch als Streuobstwiese genutzt. Das bedeutet, dass großwüchsige Bäume gepflanzt wurden, deren Äste in einer Höhe von rund 1,60m beginnen. Dadurch konnten die Flächen darunter für die Produktion von Viehfutter, zum Gemüseanbau oder zum flanieren genutzt werden.
Noch heute finden sich Altbäume aus dieser Zeit, die vermutlich älter als 80 Jahre sind. Hier wurde auch die Herzkirschensorte "Eltonkirsche" gefunden, die wunderbar schmeckt und in Österreich kaum zu finden ist.
Mehr Infos zur Sortenerhaltungswiese im Schaugarten
Sortenerhaltungswiese Kronberg - Weinviertel
Im Jahr 2013 haben wir eine Sortenerhaltungswiese im Weinviertel in Kronberg bei Wolkersdorf (Weinviertel, NÖ) mit 55 Bäumen von 45 gefährdeten Sorten angelegt. Der Obstgarten liegt entlang eines Radweges, ist frei zugänglich und wird von ARCHE NOAH und dem Grundbesitzer und Landwirt Sepp Regner gepflegt.
Die Obstwiese befindet sich auf Schwemmland des nahe gelegenen Rußbaches. Die Bäume werden selbst im trockenen Weinviertel durch den hohen Grundwasserspiegel gut mit Wasser versorgt. Der lehmig - schluffige Boden ist humusreich und für Obstbau bestens geeignet.
Mehr Infos zur Sortenerhaltungswiese Kronberg
Sortenerhaltungswiese Spital - Waldviertel
Die Obstwiese in Spital bei Weitra im Waldviertel wurde im Herbst 2014 von ARCHE NOAH angelegt und im Frühjahr 2016 erweitert. Insgesamt wachsen hier 104 Bäume von 97 verschiedenen Sorten.
Die Obstwiese befindet sich in der typischen Streifenflur des Waldviertels, weitab von den Plantagen des Erwerbsobstbaus. Dadurch ist die Gefahr eines gefährlichen Krankheistausbruchs gering. Die ausreichenden Niederschläge in der Region sichern ein verlässliches Gedeihen. Die Fläche und die Bäume werden von ARCHE NOAH und dem Grundbesitzer nach den Grundsätzen der biologischen Landwirtschaft gepflegt.
Mehr Infos zur Sortenerhaltungswiese Spital
Sortenerhaltungswiese Untermoos - Tulln
Auf der rund einen Hektar große Obstwiese in Untermoss wurden im Frühjahr und Herbst 2015 insgesamt 130 Bäume von 83 Sorten ausgepflanzt.
Die Obstwiese befindet sich auf einem nach Norden orientierten, sanften Hang. Der tiefgründige, nährstoffreiche Boden und das milde Klima bieten einen
idealen Standort für alle Obstarten von Apfel bis Marille. Östlich der Fläche befindet sich ein kleines Wäldchen, am westlichen Rand soll eine Hecke gepflanzt werden. Gemeinsam mit dem Grundbesitzer wird ARCHE NOAH die Fläche nach biologischen Grundsätzen bewirtschaften.
Mehr Infos zur Sortenerhaltungswiese Untermoos.
Sortenerhaltungswiese Mank - Mostviertel
Die Obstwiese in Mank wurde 2016 von ARCHE NOAH angelegt und mit 44 Bäumen von 41 Sorten bepflanzt. Insgesamt bietet die Wiese Platz für rund 60 Obstbäume. Die Obstwiese befindet sich auf einem nach Süden orientierten, sanften Hang. Der tiefgründige, nährstoffreiche und gut wasserversorgte Boden bildet einen idealen Standort für Obstbäume. Unterhalb der Fläche befindet sich ein keiner Wald, der die Bäume zur Straße hin abschirmt. Die Fläche und die Bäume werden von ARCHE NOAH und dem Grundbesitzer nach den Grundsätzen der biologischen Landwirtschaft gepflegt.
Mehr Infos zur Sortenerhaltungswiese Mank.
Pflaumensammlung Mostlandhof - Mostviertel
Die Obstsortenerhaltungswiese Mostlandhof liegt beim gleichnamigen Gasthof bei Purgstall an der Erlauf (NÖ). Sie dient der Erhaltung und Sichtung von gefährdeten Pflaumensorten. Die Vielfalt innerhalb der Pflaumen ist groß und verwirrend, ist aber akut vom verschwinden bedroht. Viele Typen sind nur mehr mit wenigen Altbäumen bekannt. Auf der Obstsortenerhaltungswiese Mostlandhof werden daher nach und nach unterschiedliche Typen von Kriecherl, Spänlingen, Ringlotten, Pemsen, Bidlingen, Eierpflaumen und all der anderen Formen aus der Verwandtschaft der Pflaumen gesammelt. An einem Ort vereint, sollen sie nicht nur für die Zukunft abgesichert werden, die Sammlung soll auch eine systematische Aufarbeitung dieser kaum erforschten Gruppen ermöglichen.
Die ARCHE NOAH Pflaumensammlung ist eingebettet in umfangreichen Obstalleen des Mostlandhofs. Die genaue Position der Patenbäume ist vor Ort beschrieben, bzw. können sie sie im Gasthaus erfragen. 2016 wurden die ersten 30 Bäume von 30 unterschiedlichen Sorten und Typen gepflanzt, in den nächsten Jahren werden weitere Bäume hinzu kommen. Die leichte Hangfläche ist mit ihrem lehmhaltigen, gut wasserversorgten Boden ideal für Pflaumenarten geeignet. Die Fläche und die Bäume werden von ARCHE NOAH und dem Grundbesitzer nach den Grundsätzen der biologischen Landwirtschaft gepflegt.
Mehr Infos zur Sortenerhaltungswiese Mostlandhof.
Auf dieser Fläche sind derzeit noch Patenbäume verfügbar. Bei Interesse nehmen Sie bitte mit Hr. Engelmeier Kontakt auf (siehe unten).
Sortenerhaltungswiese Atzling - Mostviertel
Die Obstwiese in Atzling wurde im Herbst 2016 von ARCHE NOAH angelegt und mit 64 Bäumen von 63 Sorten bepflanzt. Die Obstwiese befindet sich auf einem nach Süden orientierten, sanften Hang. Der tiefgründige, nährstoffreiche und gut wasserversorgte Boden bildet einen idealen Standort für Obstbäume. Die Fläche und die Bäume werden von ARCHE NOAH und dem Obstbaumpfleger Alois Lashofer nach den Grundsätzen der biologischen Landwirtschaft gepflegt.
Mehr Infos zur Sortenerhaltungswiese Atzling.
Sortenerhaltungswiese Himmel Wien
Die Obstwiese am Himmel in Wien wurde im Herbst 2019 von ARCHE NOAH angelegt und mit 92 Bäumen von 91 Sorten bepflanzt. Die Obstwiese befindet sich auf einem nach Süden orientierten, sanften Hang. Die Fläche und die Bäume werden von ARCHE NOAH gemeinsam mit der Caritas nach den Grundsätzen der biologischen Landwirtschaft gepflegt.
Mehr Infos zur Sortenerhaltungswiese Himmel.
Der "Schwarze Borsdorfer" galt bis vor kurzem als eine ausgestorbene Sorte. Bei einer unserer Obstsortensuchen haben wir nun vermutlich einen uralten, fast abgestorbenen Baum dieser Sorte gefunden. Noch in diesem Winter werden wir junge Bäume veredeln, bevor der Altbaum abstirbt.
Raritäten selbst pflanzen
Gefährdete Sorten sollen nicht nur auf den ARCHE NOAH Erhaltungswiesen wachsen, sondern auch in vielen Gärten und auf Streuobstwiesen. Aus pflanzenschutzrechtlichen Gründen dürfen wir aber nur Bäume für die Weitergabe produzieren lassen, wenn sichergestellt ist, dass die Mutterbäume gesund sind. Zu leicht können problematische Krankheiten sonst weit verbreitet werden.
Auf Grund der gesetzlichen Lage können wir derzeit leider noch keine Bäume unserer seltenen und unbekannten Sorten in den Verkauf bringen. Auch können wir zu vielen Sorten noch keine genauen Beschreibungen erstellen, da wir normalerweise mindestens 7 Jahre warten müssen bis unsere Hochstämme erstmals Früchte tragen. Erst danach können wir die Sorten nochmals verifizieren und gesicherte Beschreibungen der Eigenschaften erstellen.
Eine Möglichkeit unsere erhaltenswerten Sorten dennoch auch über private ErhalterInnen weiter abzusichern ist unser Sortenbegleiterprogramm.
Suchen, Finden, Retten
Der ARCHE NOAH Obstexperte Bernd Kajtna berichtet von der Suche nach gefährdeten lokalen Obstsorten:
„Ein sehr gutes Beispiel für die Obstvielfalt ist Prigglitz in der Buckligen Welt - eine kleine Gemeinde mit sehr vielen alten Obstbäumen. In einem Obstgarten haben wir genau 500 Bäume gezählt. Damit hat dieser Garten mehr Obstbäume als der Ort Einwohner. Seit acht Jahren besuchen wir Prigglitz immer wieder, versuchen die verschiedenen Obstsorten zu bestimmen und seltene Sorten zu vermehren.
Ein Apfel ist uns besonders aufgefallen: Er ist im Herbst leuchtend rot gefärbt, hat auffallend helle Punkte und eine sehr fettige Schale. Die Sorte hat keinen Namen, aber Kinder des örtlichen Kindergartens haben den Apfel 'Prigglitzer Abendrot‘ getauft. Auch von der extrem selten Sorten 'Königin Olga' oder 'Rote Walze' haben wir in Prigglitz mehrere Bäume gefunden.
Eine weitere Fundgrube für seltene Sorten ist der Wienerwald. Dort haben wir den 'Okabena‘ nachgewiesen, ein Apfel mit intensivem Duft und einem angenehmen Rosenapfelaroma. Von dieser Sorte gibt es vielleicht nur fünf oder sechs Bäume. Sie ist akut vom Aussterben bedroht.“
Damit Obstbäume eine langlebige, tragfähige Krone entwickeln, müssen sie regelmäßig geschnitten werden. Das Expertenwissen dazu vermitteln wir in eigenen Kursen.
Als Obstpatin/Obstpate können sie gratis an einem Schnitt- oder einem Veredelungskurs teilnehmen.
Von bedrohten Sorten existiert oft nur ein Baum
In Österreich gibt es geschätzte 2.000 Apfelsorten. Allerdings sind nur rund 800 Sorten davon bekannt. Der große unbekannte Rest sind sogenannte „Zufalls-Sämlinge“: aus Kernen gewachsene Bäume die nicht wie üblich eher saure und herbe Früchte tragen, sondern schmackhaftes Obst.Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts vermehrten Obstkundige diese guten Sämlinge durch Veredelung weiter – eine neue Sorte war entstanden, die oft nur in einem Dorf verbreitet war.
Solche Lokalsorten finden wir noch heute auf Streuobstwiesen. Oft existiert nur mehr ein Baum dieser genetisch und ökologisch wertvollen Typen, und der ist meist alt und steht kurz vor dem Absterben. Die letzten Reste dieser noch unentdeckten Obstvielfalt drohen für immer aus der Landschaft zu verschwinden.
In der modernen Apfelzüchtung werden vor allem eine Handvoll moderner Sorten verwendet, die ihre Krankheitsanfälligkeit über Generationen weiter vererbt haben. Da es nur wenige Elternsorten gibt, sind alle Handelssorten eng miteinander verwandt. Die genetische Basis der Kulturpflanze Apfel wird dabei immer enger. Das gilt auch für andere Obstsorten wie Birne, Kirsche und Zwetschke. Noch werden in der Züchtung kaum alte Sorten verwendet. Einzelne Institute haben aber bereits erkannt, dass in den unbekannten Sorten wichtige Krankheitsresistenzen schlummern können.
Kontakt
MMag. Isolde Strohofer-Oth
Mitglieder- und SpenderInnenservice, Seminaranmeldungen, Datenschutz-Koordination
T: +43 (0)2734 8626-223
isolde.strohofer@arche-noah.at